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Full text: Jahresbericht 2014 - Hydrographie heute - Meeresdaten vielfältig nutzen

60 Die Meereskunde im BSH 
Offshore-Windenergieanlagen und 
Offshore-Stationen sind extremen Belas 
tungen ausgesetzt. Dazu zählen Strömun 
gen, hohe Wellen und starker Wind. 
Entsprechend hoch sind die Anforderun 
gen an die Gründung und an die bauliche 
Umsetzung von Windenergieanlagen und 
Offshore-Stationen. In Zusammenarbeit 
mit Wissenschaft und Wirtschaft und 
weiteren Fachbehörden entwickelte das 
BSH den Standard Baugrunderkundung, 
den es jetzt in der dritten überarbeiteten 
Fassung veröffentlicht. In die überarbei 
tete Fassung flössen Erfahrungen aus 
dem Bau von Windenergieanlagen seit 
2003 ein. 
Der Standard Baugrunderkundung beruht 
auf dem Eurocode 7 (europaweit geltende 
Regeln zur Geotechnik). Der Eurocode 7 
schreibt die Anforderungen an die geo- 
technische Erkundung und Untersuchung 
des Baugrunds vor. Ferner enthält er 
Vorgaben für die geologische Erkundung 
mit geophysikalischen Verfahren (Unter 
suchungen mit Fächerecholot oder Sonar) 
sowie den Geologischen Bericht. Dieser 
stellt eine wichtige Planungsgrundlage 
sowohl für den nach Eurocode 3 einzu 
schaltenden Sachverständigen für Geo 
technik als auch für die geforderte Kabel 
verlegungsstudie (sogenannte „Burial 
Assessment Study“) dar, um geeignete 
Standorte bzw. Routen für die Kabelanbin 
dungen zu identifizieren. 
BSH entwickelt Bundesfachpläne Off 
shore weiter 
Die Bundesfachpläne Offshore dienen der 
systematischen Planung der Netzinfra 
struktur zur Anbindung der Offshore-Wind- 
parks in der ausschließlichen Wirtschafts 
zone (AWZ) in Nord- und Ostsee. Sie 
konkretisieren und ergänzen die maritime 
Raumordnung um die Planung der Strom 
netze, legen Trassen oder Trassenkorri- 
dore für die Anbindungsleitungen der 
Windparks, Standorte für Konverterplattfor 
men, Trassen für grenzüberschreitende 
Stromleitungen und Übergabepunkte 
zwischen AWZ und Küstenmeer fest. Sie 
geben damit eine verbindliche Infrastruktur 
für die Stromnetze vor. Damit ist für die 
einzelnen Genehmigungsverfahren 
Planungs- und Investitionssicherheit, 
Verbindlichkeit, Rechtssicherheit und 
Berechenbarkeit gewährleistet. Sie enthal 
ten Technikvorgaben zur Standardisie 
rung und Grundsätze für eine umweit- und 
raumverträgliche Umsetzung. Die strategi 
schen Umweltprüfungen haben gezeigt, 
dass die Umsetzung der Bundesfachpläne 
Offshore für 2023 keine erheblichen 
Auswirkungen auf die Meeresumwelt hat. 
Veröffentlichung des Bundesfachplanes 
Offshore für die Ostsee 
Am 7. März 2014 veröffentlichte das BSH 
den Bundesfachplan Offshore für die 
AWZ in der Ostsee. Er enthält für den 
Planungshorizont bis 2023 vier Netzan 
bindungsmaßnahmen mit einer Kapazität 
von ca. 1 000 MW. Der Bundesfachplan 
legt die Trassen für die Seekabelsysteme 
und Standorte der Umspannplattformen 
für die Anbindung der Offshore-Wind- 
parks an die Stromnetze fest. Darüber 
hinaus enthält der Plan auch Darstellun 
gen zu einer Vermaschung des Netzes. 
Mit der Vermaschung wird sichergestellt, 
dass der Strom auch beim Ausfall ein 
zelner Leitungen weiter übertragen 
werden kann. Der Plan stellt auch Tras 
sen für Stromkabel dar, die den inter 
nationalen Stromaustausch ermöglichen. 
Es werden insgesamt Flächen für ca. 
605 km Korridore für Seekabel und bis zu 
neun Umspannplattformen in der AWZ 
festgelegt. Die Kabel können - bei einem 
zeitlichen Horizont bis 2030 - eine
	        
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