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Full text: Jahresbericht 2014 - Hydrographie heute - Meeresdaten vielfältig nutzen

Die Meereskunde im BSH 57 
autonomen Messsonden, die in festen 
Intervallen bis zu 2000 m ab- und wieder 
auftauchen. Nach Rückkehr zur Oberflä 
che übermittelt die Sonde die während des 
Tauchgangs aufgezeichneten Messdaten 
zu Salzgehalt, Temperatur und Dichte über 
Funk zu einem zentralen Datenzentrum. 
Knapp 650 dieser Sonden werden von 
europäischen Betreibern finanziert. Ge 
meinsam mit Satelliten - Beobachtungen 
ist Argo ein wesentliches Element des 
globalen Ozean-Beobachtungsprogramms 
(Global Ocean Observing System - 
GOOS) zur Analyse der Rolle der Meere 
für das Klima der Erde und die Hauptquelle 
von Daten für die Meeres- und Klimafor 
schung. 
ERIC ist eine besondere europäische 
wissenschaftliche Kooperationsform. 
Verschiedene Forschungsverbünde 
arbeiten gemeinsam an Aufbau und 
Unterhalt von Forschungsinfrastrukturen, 
um damit länderübergreifend Aktivitäten zu 
bündeln. Das führt zu einer Verbesserung 
der Forschungsergebnisse. Das ERIC 
EuroArgo wird das Argo-Projekt weiterent 
wickeln. Die Datenerfassung beginnt 
zukünftig in einer Tiefe von mehr als 
2000 Metern. Zusätzlich nehmen die 
Floats chemische und biologische Daten 
auf, die den Aufbau und die Funktionen 
von Ökosystemen beschreiben (soge 
nannte biogeochemische Daten). Die 
Beobachtungen sollen auch auf die 
eisbedeckten Polarregionen ausgedehnt 
werden. 
Das BSH ist maßgeblich am Management 
von EuroArgo und an der wissenschaft 
lichen und technischen Weiterentwicklung 
des Argo-Programms beteiligt. Es koordi 
niert und betreut den deutschen Beitrag 
zu EuroArgo und stellt die dauerhafte 
Datenerfassung sicher. 
Zu den deutschen Teilnehmern gehören 
neben dem BSH die Universität Hamburg, 
das Alfred-Wegener-Institut für Polar- 
und Meeresforschung (AWI) sowie das 
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung 
Kiel (Geomar). Einsatzgebiete der inzwi 
schen rund 180 deutschen Argo-Floats 
sind der Nordatlantik, das Europäische 
Nordmeer, der Antarktische Ozean und 
das Mittelmeer. 
Rund 35 neue Argo-Floats jährlich betreut 
das BSH im Rahmen seiner Dauerauf 
gabe, den Zustand der Meere zu über 
wachen und zu analysieren. Die deutsche 
Meeresforschung ergänzt das Projekt mit 
rund 15 über Drittmittel finanzierten 
Floats. 2013 lieferten die ARGO-Floats 
weltweit den millionsten Datensatz über 
den Zustand der Weltozeane - das sind 
innerhalb der letzten Dekade mehr Daten 
als in den 100 Jahren zuvor gewonnen 
werden konnten. 
Argo-Floats sind etwa 1,50 Meter 
große Treibbojen, die physikalische 
Daten wie Temperatur, Salzgehalt und 
Wasserdruck für die Ozean-, Wetter 
und Klimaforschung erheben. Üblicher 
weise werden sie von Forschungsschif 
fen ausgelegt. Bis zu fünf Jahre lang 
führt ein Float vertikale Profilmessungen 
durch. Nach dem Ausbringen sinkt es in 
eine Wassertiefe von 1 500 m, treibt 
zehn Tage mit der Strömung, sinkt dann 
selbständig auf 2000 m und beginnt 
anschließend einen etwa zehnstündigen 
Aufstieg zur Datenerhebung. Nach dem 
Auftauchen werden die Messdaten per 
Satellit an die globalen Datenzentren 
gesendet. Ein neuer Tauchzyklus 
beginnt.
	        
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