52 Die Meereskunde im BSH
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Kurs der CELTIC EXPLORER, die das BSH für die große Sommer
aufnahme gechartert hat. Rote Punkte markieren die Stationen, an
denen das Schiff zur Entnahme von Wasserproben aufgestoppt
wurde. Stationen mit A oder B sind Transitstationen, bei denen
während der Fahrt Proben aus der Seewasserleitung des Schiffes
entnommen wurden. Entlang der durchgezogenen Linie wurde ein
profilierendes Mess-System, ein sogenannter ScanFish, zur räumlich
hochauflösenden Verteilung von Temperatur, Salzgehalt und Sauer
stoff geschleppt.
Verteilung und der Sichttiefe ergänzten
die Daten.
Erste Ergebnisse der Sommeraufnahme
lagen im Oktober 2014 vor:
In den der Reise vorangehenden Monaten
lagen die Monatsmittel der über die
Gesamtfläche der Nordsee gemittelten
Meeresoberflächentemperaturen zirka
zwei Grad überden langjährigen Mittelwer
ten. Der Juli 2014 war mit einer Anomalie
von +2,1 °C der wärmste Juli seit 1969.
Das Wochenmittel aus der Woche vom
23.-29. Juli lag mit 18,1 °C nur 0,3 °C
unter den Rekordwerten der Jahre 2003
und 2006.
2014 entsprach die räumliche Struktur der
Temperaturverteilung weitgehend derjeni
gen der Referenzperiode 2000-2010 mit
Deckschichttiefen zwischen 20 und 30 m
und einer vertikalen Durchmischung an
den östlichen Enden der zentralen Nord
see (54 und 55 °N-Schnitte). Die ober
flächennahen Temperaturen in der südöst
lichen Nordsee lagen etwa 2 °C über
denen der Referenzperiode.
In der Bodenschicht entsprach die Tempe
raturverteilung in der südlichen und
zentralen Nordsee weitgehend der Refe
renzverteilung. Am 10./11. August zog
jedoch der Ex-Tropensturm „Bertha“ durch
die Nordsee. Dies führte zu einer starken
Durchmischung in der zentralen und
südliche Nordsee (52 und 57 °N-Schnitte)
und damit zu einer relativ homogenen
Temperaturverteilung in der Boden- und
Deckschicht. Dies hatte zur Folge, dass
während der Vermessung des nördlichen
Teils der Nordsee die typische Sommer
verteilung nicht mehr gegeben war, zumal
ein zweiter Sturm wenige Tage später in
der nördlichen Nordsee (60 °N-Schnitt) die
Vermischung auch zwischen der warmen
Deckschicht und der kälteren Boden
schicht weiter verstärkte. Dies hatte auch
drastische Auswirkungen auf die
Oberflächentemperatur: Infolge der starken
windbedingten Vermischung fiel die
Meeresoberflächentemperatur zwischen
dem 13. und 19. August um 1,6 °C.
Mit den Sommerfahrten untersucht und
bewertet das BSH das gesamte Gebiet der
Nordsee. Mit den Geodäten validieren