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Full text: Jahresbericht 2013 - Umweltschutz im Seeverkehr

36 „Wir erforschen immer Meer“ - Forschung und Entwicklung 
Services) werden solche Datensätze 
zur Verfügung gestellt, die den formalen 
Vorgaben des BSH entsprechen und an 
seine fachlichen Aufgaben angepasst 
sind. Diese Datensätze können Mess 
werte unter anderem zur Chlorophyll 
verteilung, zur Sichttiefe oder den Ge 
halt von Schwebstoffen im Wasser 
enthalten. 
Die In den Vorgänger-Projekten (Coast- 
Watch und MarCoast) entwickelten Dienst 
leistungen sollen nun dauerhaft in höherer 
Auflösung zur Verfügung stehen. Dazu 
gehört auch die Harmonisierung und 
Validierung der Daten. 
Das BSH ist Mitglied Im User Executive 
Board und Im Validierungsbüro. Es 
prüft die Zuverlässigkeit der MarCoast- 
Servlceketten und der Fernerkundungs 
produkte. 
Als Rollen wird die Bewegung eines 
Schiffes um seine Längsachse bezeich 
net. Dies entspricht zum Beispiel dem 
Wanken eines Autos auf unebener 
Straße. Starkes Rollen Im Zusammen 
spiel mit dem dynamischen Verhalten 
eines Schiffs Im Wasser (ähnlich wie ein 
Pendel) birgt für alle formstabilen Schiffe 
(zum Beispiel Containerschiffe) die Ge 
fahr, dass sich unter bestimmten Bedin 
gungen unvermutet starke Rollamplltu- 
den aufbauen (Resonanz). Durch die 
dabei auftretenden Kräfte kann Ladung, 
Im schlimmsten Fall das aufrichtende 
Moment des Schiffes verloren gehen. 
Das Schiff kann sich auf die Seite legen, 
kentern und letztlich sinken. 
BSH erarbeitet Leistungsanforderun 
gen für elektronische Inklinometer 
(Neigungsmesser) 
Im September 2008 kam es vor Honkong 
zu einem schweren Unfall eines unter 
deutscher Flagge fahrenden Schiffes. 
Aufgrund sehr starken Windes und hoher 
Wellen aus ungünstiger Richtung rollte das 
Vollcontainerschiff CHICAGO EXPRESS 
mit einem unvermutet hohen Rollwinkel 
von 40 Grad. Ein Besatzungsmitglied 
verstarb an den Unfallfolgen und der 
Kapitän wurde schwerverletzt. Im Rahmen 
der Untersuchung des Unfalls stellten die 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterder Bundes 
stelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) 
fest, dass zum Teil nur unzureichende, 
zum Teil keine Daten über die Rollbewe 
gung des Schiffes zur Verfügung standen. 
Die IMO beschloss daraufhin, Leistungsan 
forderungen für einen Sensor zu erarbei 
ten, der die Messung der Rollbewegung 
eines Schiffes analysiert (elektronisches 
Inklinometer). Diese Daten werden auf der 
Brücke für die Navigation zur Verfügung 
gestellt und In die „Black Box“ des Schiffes 
(Voyage Data Recorder, VDR) übertragen. 
Ein solcher Sensor erfasst die Rollbewe 
gung in Amplitude, Frequenz und Be 
schleunigung. Im Rahmen des Einsatzes 
Integrierter Navigationssysteme, der 
Weiterentwicklung von E-Navigation und 
der immer stärker zunehmenden Verfüg 
barkeit von Assistenzsystemen an Bord Ist 
eine standardisierte Erfassung von Rollda 
ten immer wichtiger. Die Weitergabe an 
den VDR führt auch zu noch verlässliche 
ren Ergebnissen im Rahmen von Seeun 
falluntersuchungen. 
In einem Forschungsprojekt entwickelten 
die Wissenschaftlerinnen und Wissen 
schaftler des BSH technische Anforderun-
	        
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