Umweltschutz im Seeverkehr - das Jahr 2013 19
Spurengaskonzentrationen während eines Tages an der Messstation Wedel
ger, einstelliger Prozentsatz der unter
suchten Messwerte ergaben Hinweise auf
die Verbrennung von schwefelhaltigem
Treibstoff, der in einer SECA nicht zu
lässig ist.
Die Ergebnisse aus dem Projekt werden
durch Ergebnisse aus Untersuchungen
validiert, die das BSH im Auftrag der
Behörde für Stadtentwicklung und Um
welt Hamburg (BSU) durchgeführt hat.
Im Rahmen der Kontrollen im Hafen
überprüft die Wasserschutzpolizei an Bord
die Dokumentation der verwendeten Kraft
stoffe und entnimmt in begründeten
Verdachtsfällen Bunkerölproben von
Schiffen, die länger als zwei Stunden im
Hafen festmachen. Das BSH-Labor
in Sülldorf bestimmt anschließend den
Schwefelgehalt des verwendeten Kraft
stoffs. Diese Kontrollen bestätigten die
Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt.
Das Ballastwasser-Übereinkommen
Ein weiterer wichtiger Beitrag zum Um
weltschutz im Seeverkehr ist das „Internatio
nale Übereinkommen von 2004 zur Kont
rolle und Behandlung von Ballastwasser
und Sedimenten von Schiffen“ (International
Convention for the Control and Manage
ment of Ships’ Ballast Water and Sedi
ments - Ballastwasser-Überelnkommen).
Nach Schätzungen der IMO führen Schiffe
weltweit jährlich ca. drei bis fünf Milliarden
Tonnen Ballastwasser mit sich. In der
deutschen Nord- und Ostsee werden ca.
20 Millionen Tonnen Ballastwasser pro
Jahr abgelassen. Aufnahme und Abgabe
von Ballastwasser sind zum Erhalt der
Stabilität und damit für die Schiffssicherheit
erforderlich. Schiffe nehmen in der Regel
in dem Hafen, in dem sie Güter laden oder
löschen, Wasser als sogenanntes Ballast
wasser in speziellen Tanks auf. Das
Wasser, welches über Pumpen aus der
direkten Schiffsumgebung nur grob
gefiltert in die Tanks gefördert wird,
enthält (Klelnst-)Lebewesen und andere
Organismen wie zum Beispiel Parasiten
und Krankheitserreger. Im Zielhafen des
Schiffes wird parallel zum Laden und
Löschen Ballastwasser abgegeben oder
aufgenommen. Bel der Abgabe von
Ballastwasser fließt dieses unkontrolliert In
das Hafenbecken, sodass fremde Organis
men In die Hafengewässer eingebracht
werden. Finden diese invasiven Tierarten
(Neozoen) in diesem für sie neuen Le
bensraum günstige Bedingungen vor, ist