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Full text: Jahresbericht 2013 - Umweltschutz im Seeverkehr

Umweltschutz im Seeverkehr - das Jahr 2013 17 
technologien ein. Der EEDI fordert ein 
Mindestniveau an Energieeffizienz pro 
Transportkapazitätsmeile für die verschie 
denen Segmente von Schiffstypen und 
-großen. Er gibt für jedes Segment einen 
Wert vor, ausgedrückt in Gramm C0 2 pro 
Transportkapazitätsmeile, je kleiner der 
Wert, desto energieeffizienter ist das 
Schiffsdesign. Die IMO senkt diesen Wert 
alle fünf Jahre. 
Mit dem EEDI hat die IMO eine rechtlich 
verbindliche Klimaschutzmaßnahme nach 
dem Kyoto-Protokoll beschlossen. Mit dem 
neuen Index kann der C0 2 -Ausstoß je 
nach Schiffstyp um bis zu 30 Prozent 
reduziert werden. Insgesamt sollen bis 
2020 jährlich rund 45 Millionen Tonnen 
C0 2 eingespart werden. Bis 2030 erwartet 
man jährliche Einsparungen von 180 bis 
240 Millionen Tonnen C0 2 . 
Der EEDI wird noch nicht von RoRo-Fäh- 
ren, Kreuzfahrtschiffen oder Autotranspor 
tern verlangt. Einen Beschluss dazu plant 
die IMO für 2014/15, der 2016 in Kraft 
treten soll. 
Reinigung der Schiffsabgase im 
laufenden Schiffsbetrieb 
Neben der Verwendung von schwefel 
armen Kraftstoffen sind auch Technolo 
gien zur Reinigung der Schiffsabgase im 
laufenden Schiffsbetrieb durch Abgasent 
schwefelungsanlagen (Scrubbersysteme), 
insbesondere als Übergangslösung für 
Bestandsschiffe, aber auch bei Neubau 
ten, zulässig. Im trockenen Verfahren 
entfernen sie mit Kalkgranulat Schwefel 
verbindungen aus den Abgasen. Im 
nassen Verfahren filtern sie Schwefel mit 
Süß- beziehungsweise Salzwasser aus 
dem Abgas. 
Alternativkraftstoff LNG 
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung 
alternativer Kraftstoffe wie Flüssigerdgas 
(LNG). Durch hohen Druck bei sehr 
niedriger Temperatur kann Erdgas auf 
etwa ein sechshundertstel seines Volu 
mens komprimiert und verflüssigt werden. 
Tankschiffe können dieses LNG - unab 
hängig von Pipelines - über große Entfer 
nungen transportieren. 
Mittlerweile wird über ein Viertel der 
weltweiten Erdgastransporte in Form von 
Flüssigerdgas abgewickelt. Der Markt für 
LNG steigt kontinuierlich an; nach Progno 
sen der Internationalen Energieagentur 
(IEA) soll der weltweite LNG-Anteil bis 
2035 bis zu 50 Prozent des grenzüber 
schreitenden Gashandels ausmachen. 
LNG-Transporte sind zurzeit jedoch erst 
bei Distanzen ab ca. 2000 Kilometer 
wirtschaftlich, da für Verflüssigung und 
Transport etwa 10-25 Prozent des 
Energieinhaltes des Gases benötigt 
werden. 
Als alternativer Antriebskraftstoff für 
Schiffe übertrifft LNG die meisten anderen 
Alternativen zur Reduzierung von Umwelt 
belastungen bei weitem. SO x -Emissionen 
und Feinstaub werden um nahezu 
100 Prozent, NO x -Emissionen um rund 
90 Prozent und der C0 2 -Ausstoß um ca. 
20 Prozent reduziert. 
Für die Bebunkerung der Schiffe ist eine 
spezielle Infrastruktur erforderlich. Mehrere 
deutsche Häfen planen, in solche Anlagen 
zu investieren. Das erhöht auch die 
Attraktivität für LNG-angetriebene Schiffe, 
deutsche Häfen anzulaufen.
	        
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