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Full text: Jahresbericht 2012 - Sicherheit in der Seeschifffahrt

36 „Wir verstehen immer Meer“ - die Meereskunde 
mentkarten tragen dazu bei, Nutzungskon 
flikte in der Ostsee zu entschärfen. 
Gemeinsam mit dem IOW hat das BSH 
zwischen 1994 und 2010 für die Sedi 
mentkarten rund 17 000 Bodenproben des 
Ostseebodens auf einer Fläche von rund 
15 540 km 2 ausgewertet. Die Sediment- 
und Reliefkarten geben Auskunft über die 
Beschaffenheit des Sediments, also über 
die Verteilung von Sand, Schlick, eiszeitli 
chen Ablagerungen und Steinvorkommen 
auf der Meeresbodenoberfläche, und 
bilden eine wichtige Planungsgrundlage 
für die Nutzung der Ostsee. Sie enthalten 
Informationen für die Lokalisierung der 
unterschiedlichen Lebensräume auf dem 
Meeresboden. Zusätzlich zu Seekarten 
geben die dreidimensionalen Karten einen 
Eindruck der Tiefenverhältnisse in der Ost 
see und damit auch möglicher bodennaher 
Strömungsmuster. Langfristig sollen diese 
Karten in elektronische Seekarten (ECDIS) 
integriert werden. 
Ferner sind diese Karten hilfreich bei Fra 
gen der klimatischen Veränderungen und 
ihrer Auswirkungen auf die Prozesse am 
Meeresboden. 
Für das BSH entnahm das Vermessungs-, 
Wracksuch- und Forschungsschiff DENEB 
die Bodenproben, für das IOW waren die 
Forschungsschiffe A.V. HUMBOLDT und 
PROFESSOR ALBRECHT PENCK im 
Einsatz. 
BSH startete umfangreiches Kartie 
rungsprogramm des Meeresbodens 
in der AWZ von Nord- und Ostsee 
Um die Informationen aus den Sediment 
karten zu ergänzen, startete das BSH sein 
Programm zur flächendeckenden Erfas 
sung (Kartierung) der Ablagerungen am 
Meeresboden (Sedimente) in Nord- und 
Ostsee. Diese werden in einer räumlichen 
Auflösung von einem Meter erfasst. Damit 
liefert das BSH die Datenbasis für die Er 
stellung von flächendeckenden Biotopkar 
ten. Sie werden eine wesentliche Grundla 
ge für ein umweltschonendes Management 
der Nutzung des Meeresbodens sein, die 
allen Interessenten und Nutzern der Meere 
zur Verfügung stehen wird. 
In einem ersten Schritt werden bis ein 
schließlich Oktober 2014 in der aus 
schließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von 
Nord- und Ostsee mit Seitensichtsonaren, 
Unterwasser-Videoaufnahmen und Boden 
proben die Sedimente der Natura2000- 
Schutzgebiete erfasst. Dabei handelt es 
sich um eine Fläche von rund 10 400 km 2 . 
Die Kartierungsarbeiten führt das BSH im 
Rahmen der regelmäßig stattfindenden 
Vermessungsfahrten der BSH-Schiffe aus. 
Die gesamte Fläche der AWZ von Nord- 
und Ostsee beträgt rund 33 000 km 2 . 
Daher arbeitet das BSH in diesem Pro 
gramm zur Datenerfassung mit der Sektion 
„Marine Geologie“ des „Leibniz-Instituts 
für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)“ 
sowie mit den großen meeresgeologischen 
Forschungseinrichtungen, der „Watten 
meerstation Sylt“, dem „Alfred-Wegener- 
Instituts für Polar- und Meeresforschung 
(AWI)“, dem „Institut für Geowissenschaf 
ten der Christian-Albrechts-Universität zu 
Kiel“ und „Senckenberg am Meer“ (Wil 
helmshaven) zusammen. Die Forschungs
	        
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