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Full text: Jahresbericht 2012 - Sicherheit in der Seeschifffahrt

28 „Wir erforschen immer Meer“ - Forschung und Entwicklung 
Die Metallbelastung im feinkörnigen Sedi 
ment an der Oberfläche des Meeresbo 
dens erreichte dagegen entlang der ge 
samten nordfriesischen Küste Gehalte, die 
negative biologische Effekte verursachen 
könnten. Dabei sind für alle untersuchten 
Metalle erhöhte Konzentrationen in Küs 
tennahe zu verzeichnen, während küsten 
fern nur noch Hintergrundwerte gemessen 
werden. Eine Ausnahme bildet Blei, das 
In der gesamten Deutschen Bucht in der 
obersten Schicht des Meeresbodens Wer 
te oberhalb der Umweltqualitätsnormen 
zeigt. 
Im Rahmen der Radioaktivitätsüberwa 
chung konnte weder für den Menschen 
noch für Flora und Fauna der Nordsee 
eine Gefährdung festgestellt werden. 
Weitere Schadstoffeinträge erfolgen in 
Form von Öl und Öl-Produkten. Im Ver 
gleich zu früher gelangen nur noch geringe 
Mengen von Schiffen in der Deutschen 
Bucht in die See, obwohl Erdöl eines der 
weltweit wichtigsten transportierten Han 
delsprodukte Ist und als Schiffsbrennstoff 
In großen Mengen verwendet wird. Es Ist 
deutlich, dass die regelmäßigen Beilegun 
gen zur Kontrolle der Deutschen Seege 
biete - auch in der Ostsee - greifen. 
Eine weitere Belastung stellen die Unter 
wasseranstriche der Schiffe dar. Auf der 
Außenhaut von Schiffen siedeln in ihrem 
Unterwasserbereich Pflanzen und Tiere, 
die die Reibung eines fahrenden Schiffes 
stark erhöhen. Hier hat die Schifffahrt 
früher Anstriche eingesetzt, die sich als 
gefährlich für die Umwelt herausgestellt 
haben. Die gefährlichen Farben sind seit 
2008 weltweit für die internationale Schiff 
fahrt verboten. Dies hat bereits zu einer 
deutlichen Abnahme der Belastung durch 
diese Substanzen geführt. Allerdings hat 
das BSH die seitdem verwendeten Ersatz 
farbstoffe eindeutig nachgewiesen. Emis 
sionen des Schiffstreibstoffes führen nach 
wie vor zu erheblichen, nachweisbaren 
Belastungen. 
Durch die langen Datenreihen des BSH 
ist nachweisbar, dass insgesamt durch die 
ergriffenen Maßnahmen der Staaten und 
der maritimen Wirtschaft die Direkteinträge 
durch Schifffahrt, Offshore-Industrie und 
Verklappung nachweisbar zurückgegan 
gen sind. Gemeinsam arbeiten Behörden 
und Wirtschaft daran, dass der Zustand 
des Meeres weiter verbessert wird. Heute 
sind die Einträge der Nähr- und Schadstof 
fe von Land wesentlich bedeutender. 
Luft im Wasser in der Ostsee 
Auf jährlich fünf sogenannten Terminfahr 
ten bis In die zentrale Ostsee führt das 
Leibniz-Institut für Ostseeforschung (IOW) 
im Auftrag des BSH auf ca. 60 Stationen 
hydrographische, chemische und biologi 
sche Messungen durch. 
Die Ostsee besitzt nur sehr schmale und 
flache Verbindungen zur Nordsee, den 
Öresund sowie den Großen und Kleinen 
Belt. Der Süßwasserüberschuss In der 
Ostsee führt dazu, dass Im Mittel Ost 
seewasser durch die Belte und den Sund 
ausströmt. Dieses Wasser ist salzarm und 
durch den Austausch mit der Atmosphäre 
und Produktionsprozesse des Planktons 
gut mit Sauerstoff versorgt. Dagegen 
befindet sich unterhalb einer Wassertiefe 
von 50-60 m wesentlich salzhaltigeres, 
dichteres Wasser. Die Grenze zwischen 
beiden Wasserkörpern ist für viele Stoffe, 
insbesondere gelöste Gase wie Sauerstoff, 
quasi undurchlässig. Dagegen sinken feste 
Partikel, wie zum Beispiel abgestorbene 
organische Substanz, ins Tiefenwasser, 
werden dort abgebaut und verbrauchen
	        
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