,Wir erforschen immer Meer“ - Forschung und Entwicklung 27
Veröffentlichungstermin ist das erste Quar
tal des jeweiligen Geschäftsjahres. Das
Dokument ist als Download im Internet
verfügbar.
Nachdem das BSH in 2011 eine neue
F&E-Strategie entwickelt hat, geht es mit
der Neugestaltung des Programmbudget
den zweiten Schritt eines F&E-Berichts-
wesens, das neben dem Nachweis der
aktuellen F&E-Aktivitäten einen Ausblick
auf zukünftige Forschungsfelder und den
zukünftigen F&E-Bedarf gibt.
Der Zustand von Nordsee und Ostsee
Das BSH erfasst mit seiner Aufgabe der
Umweltüberwachung des Meeres seit Jah
ren die Belastung durch bekannte Schad
stoffe und schafft so eine Datenbasis zur
Bewertung der Wirksamkeit von Redukti
onsmaßnahmen. Daneben werden neue
stoffliche Belastungen identifiziert und eine
Informationsbasis für die Weiterentwick
lung von Schutzmaßnahmen geschaffen.
Mit dieser Umweltüberwachung leistet
das BSH einen erheblichen Beitrag zur
Sicherheit der Seeschifffahrt und vieler
anderer Kunden des BSH auf See und an
der Küste.
Der Zustand von Nord- und Ostsee ist
fortwährenden Änderungen ausgesetzt.
Diese Änderungen können einen positiven
als auch negativen Einfluss auf das marine
Ökosystem haben. Es bedarf ständiger
Beobachtung dieses Systems, da dieser
höchst empfindliche Lebensraum auf
kleinste Veränderungen stark reagieren
kann.
Die Atmosphäre ist der Motor, der die
Entwicklung des ozeanographischen
Zustands von Nord- und Ostsee wesentlich
mit antreibt und steuert. Damit stehen die
meteorologischen Änderungen vielfach am
Anfang von Wirkungsketten, die Strömun
gen, Temperaturen und Salzgehalte und
letztlich das gesamte marine System be
einflussen. Weitere Faktoren mit direktem
Einfluss auf die Umwelt sind die Einträge
von Schadstoffen aus der Luft und durch
die Flüsse.
Der Zustand der Nordsee
Das OSPAR-Übereinkommen, das zwi
schen den Anrainer-Staaten zum Schutz
der Nordsee und des Nordostatlantiks ge
schlossen wurde (s.a. www.ospar.org), hat
für die Nährstoffe im Meer Orientierungs
werte vorgegeben. Während bei Phospha
ten die Gehalte in Nähe der Flussmündun
gen noch deutlich höher waren, gehen sie
in der äußeren Deutschen Bucht auf den
angestrebten Wert zurück.
Das Nordseewasser ist durch viele
Schadstoffe deutlich belastet. Die Vertei
lungsmuster der meisten Stoffe weisen
in erster Linie auf Einträge durch Flüsse
hin. Die gemessene Verteilung flüchtigerer
Substanzen deutete auf Einträge aus der
Luft hin. In der Deutschen Bucht weisen
Stoffe wie Rückstände von Pestiziden und
Korrosionsschutzmitteln erhöhte Konzent
rationen auf. Sehr beständige fluorhaltige
Tenside (z. B. als Farbzusatz genutzt für
einen sehr gleichförmigen Farbauftrag)
wurden erstmals nachgewiesen.
Bei den Schwermetallen - hier wurden
Quecksilber, Cadmium, Blei, Kupfer und
Zink untersucht - sind das Elbeästuar
und die Mündungsgebiete von Weser und
Ems Belastungsschwerpunkte. In diesen
Gebieten bleiben die Werte unter den von
der EU-Kommission festgelegten Umwelt
vorgaben.