18 Sicherheit in der Seeschifffahrt - das Jahr 2012
und nach vereinheitlicht und international
vergleichbare Standards in der Ausbil
dung von Seeleuten geschaffen. Das
Übereinkommen enthält auch allgemeine
Verfahrensanweisungen für Im Wachdienst
(Brücke, Maschine, Ladungsumschlag)
eingesetztes Personal. Das STCW-
Übereinkommen gilt auch für Schiffe aus
Flaggenstaaten, die das STCW-Überein-
kommen nicht ratifiziert haben, sofern sie
den Hafen eines Vertragsstaates anlaufen.
Über 14 000 Befähigungszeugnisse, Befä
higungsnachweise, Seefunkzeugnisse so
wie Anerkennungsvermerke (Dokumente
für Seeleute) wurden in Deutschland 2012
für den Dienst auf Schiffen der Handels
flotte erteilt oder in der Gültigkeitsdauer
verlängert.
Das STCW-Übereinkommen reagiert mit
der rechtzeitigen Änderung von Normen
und Bestimmungen auf Weiterentwicklun
gen von Technologien oder von Verfahren
an Bord. Damit soll sichergestellt werden,
dass die Ausbildung, die Erteilung von Be
fähigungsnachweisen und die Befähigung
von Seeleuten in der Berufsschifffahrt die
höchstmögliche Qualität sicherstellt und
damit das Risiko menschlichen Versagens
an Bord von Seeschiffen verringert. Seit
dem 1. Januar 2012 verlangen die Manila-
Änderungen zum STCW-Übereinkommen
von der Crew neben einer Grundausbil
dung in der Gefahrenabwehr unter ande
rem auch den Nachweis, ECDIS-Anlagen
bedienen zu können. In der Basisausbil
dung - in der Regel ein 40-stündiger
Kurs - werden die notwendigen Grund
lagen zum sicheren Umgang mit ECDIS
vermittelt. In Deutschland muss der Lehr
gang vom BSH anerkannt sein.
Einen „ECDIS-Fortgeschrittenenkurs“ for
dert die IMO ebenfalls, da ECDIS an Bord
moderner Schiffe immer komplexer werden
und tiefgreifende Kenntnisse des Nutzers
über „sein“ System erfordern. Diese Kennt
nisse werden in der Regel vom Hersteller
oder autorisierten Schulungseinrichtungen
vermittelt.
Umweltschutz in der Seeschifffahrt
Sicherheit in der Seefahrt und Sicherheit
der marinen Umwelt sind untrennbar mit
einander verbunden. Projekte wie E-Navi-
90 Prozent aller Waren werden
per Schiff transportiert; laut
der IMO verursacht die
Schifffahrt dabei aber
nur 2,7 Prozent der
weltweiten Kohlen
dioxidemissionen