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Full text: Erfassung von Sandverteilungsmustern zur großräumigen Analyse der Sedimentdynamik auf dem Schelf der Deutschen Bucht

Die Küste, 83 AufMod (2015), 39-58 
56 
4 Diskussion 
4.1 Charakterisierung großräumiger Oberflächensedimentverteilungs- 
muster 
Aus dem Sandverteilungsmuster zur Analyse der Sedimentdynamik (Abb. 6) lassen sich 
auf dem Schelf der Deutschen Bucht durch den Untergrund geprägte Bereiche und 
hydrodynamisch geprägte Bereiche ableiten. 
4.1.1 Hydrodynamisch beeinflusste Gebiete 
Die vorwiegend hydrodynamisch beeinflussten Gebiete weisen sich durch homogene 
Flächen charakteristischer mobiler Sandfraktionen aus. Ein Gebiet befindet sich über 
dem ehemaligen Elbe-Urstromtal und ist durch sehr feinen Sand (Mehlsand) gekenn 
zeichnet (63-125 prn). Die weiträumige Fraktionierung des sehr feinen Sandes spricht für 
die hydrodynamische Prägung dieses Gebiets. Dieser Teil der Deutschen Bucht wurde 
bereits von JARKE (1955) als Teil eines Akkumulationsbereichs charakterisiert, der sich im 
Laufe des Holozäns über dem Elbe-Urstromtal und einer südwestlich davon gelegenen 
Ebene bildete und bis zur inneren Deutschen Bucht nachverfolgen lässt. Im Nordwesten 
ist das Elbe-Urstromtal von bis zu 16 m mächtigen holozänen Sanden verfällt (FlGGE 
1980). Unsere simulierten Sedimenttransporte weisen darauf hin, dass diese Verfüllung 
noch heute anhält. 
Der südwestlich angrenzende Bereich, im Süden durch den Borkum-Riffgrund und 
weiter westlich von etwa der 20 m Tiefenlinie vor den ostfriesischen Inseln eingegrenzt, 
ist ebenfalls hydrodynamisch geprägt. Der Meeresboden wird hier durch die weite Ver 
breitung der gut sortierten Feinsandklasse 125-177 pm charakterisiert. Die liier vorgestell 
ten Ergebnisse weisen eine flächenhafte nordöstlich gerichtete Fraktionierung der Sedi 
mente auf, die ausgehend vom Bereich nördlich des Borkum-Riffgrunds in dem breiten 
Band der mobilen Klasse feinen Sandes mündet. 
Die innere Deutsche Bucht, von Helgoland und den Ästuaren von Weser und Elbe 
umrandet, stellt einen Akkumulations- und Umlagerungsbereich dar. Die Lage der Ho 
lozänbasis erreicht hier Tiefen bis zu 35 Meter (RlCKLEFS and ASP NeTO 2005) und 
nordseezeitliche Sande, die also nach der holozänen Transgression abgelagert wurden, 
eine Mächtigkeit von über drei Metern (Zeiler et al. 2000). Hier wird das Oberflä 
chensediment ebenfalls durch die mobile Fraktion 125-177 pm geprägt und steht in direk 
ter Verbindung mit dem Feinsandband im Westen. 
4.1.2 Vom Untergrund geprägte Gebiete in der deutschen Bucht 
Die flachen Bereiche des nord- und ostfriesischen Schelfs werden als ehemalige saalezeit 
liche Altmoränenlandschaft gedeutet, die noch heute von groben Restsedimenten an der 
Meeresbodenoberfläche geprägt sind. Hier wurde der pleistozäne LTntergrund im Zuge 
der holozänen Transgression aufgearbeitet und umgelagert (JARKE 1955; TABAT 1979; 
FlGGE, 1981; Zeiler et al. 2008). Kennzeichnend für diese Gebiete ist die Heterogenität
	        
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