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Full text: Zwischenbericht des Jahres 2011

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Zwischenbericht StUKplus (FKZ 0327689A) 
- Kurzversion - 
weniger Tiere registriert, als in den vorhergehenden Jahren. Die Verhaltensanalysen zeigen, 
dass Tagesrhythmen von Fressverhalten und zielgerichteter Fortbewegung im Untersu 
chungsgebiet auftreten, saisonal jedoch stark variieren und im überwiegenden Teil des Jah 
res gleichmäßig tageszeitlich verteilt sind. Die Analysen werden derzeit noch fortgeführt. Die 
Analysen dieses Berichtes zeigen, dass die Daten einzelner POD-Stationen nicht vorab zu 
Entfernungsklassen gepoolt werden sollten, da z.T. recht unterschiedliche saisonale als 
auch diurnale Rhythmen aufgezeichnet wurden, die eine Analyse der Rammeffekte überde 
cken können. 
Derzeit sind im Testfeld und der näheren Umgebung Noiselogger zur Erfassung des Hin 
tergrundschalles ausgebracht. Die Auswertung der Ergebnisse wird genauso wie eine ein 
gehende Betrachtung der Rammphase und der zwei aufgezeichneten Betriebsjahre im 
nächsten Bericht erfolgen. Im Jahr 2011 konnten vier Flugsurveys im 2. Betriebsjahr von 
„alpha ventus“ durchgeführt werden: im April, Juni, Juli und September. Die Surveys folgten 
der standardisierten Linientransekt-Methode. Aufgrund widriger Wetterbedingungen konnten 
keine Erfassungen im März oder Oktober durchgeführt werden. Bei einem effektiven Such 
aufwand von 5.925 km wurden 613 Schweinswal-Sichtungen erfasst (729 Individuen, davon 
29 Kälber). Die höchsten Dichten wurden im Juni (1,45 Ind./km 2 ) und Juli (1,78 Ind./km 2 ), die 
niedrigste im September 2011 (0,66 Ind./km 2 ) ermittelt. Der annuelle Vergleich zeigt, dass 
2009 insgesamt die niedrigste Dichte im Gebiet festgestellt wurde und 2011 die bisher 
höchste. Der Trend zu steigenden Schweinswaldichten in diesem Bereich der südlichen 
Nordsee, der bereits in den MINOS-Projekten und in SCANSII 2005 beobachtet wurde, geht 
also weiter. Es muss bedacht werden, dass das Konfliktpotenzial im Zusammenhang mit 
anthropogenen Aktivitäten in der südlichen Nordsee mit der Zunahme der Schweinswalbe 
stände steigen wird. Ein Effekt-Modell, das explorativ an die Sichtungsdaten angepasst wur 
de, zeigte, dass weder die zeitlichen noch die räumlichen Entfernungen der Schweinswal 
sichtungen zum Baugebiet (bis zu 48 h nach einem Rammereignis) als erklärende Variable 
ausgewählt wurden. Mehr Varianz erklärten die Prädiktoren Latitude, Longitude, Wassertiefe 
oder Flugtag. Die modellierte räumliche Vorkommenswahrscheinlichkeit für die Jahre 2008 
bis 2011 zeigt jedoch signifikante Unterschiede zwischen den Jahren: Im Jahr 2009 sind 
keine klar abgrenzbaren Verteilungsschwerpunkte erkennbar und das Gebiet um „alpha ven 
tus“ wurde deutlich weniger genutzt als in den anderen Jahren. Der Schiffssurvey im April 
2011 wurde vom 09. bis 19.04.2011 durchgeführt. Es wurden insgesamt 1.368 km „on effort“ 
befahren und währenddessen 406 Schweinswalgruppen mit insgesamt 570 Individuen ge 
sichtet; 157 davon durch Primary- und 249 durch Tracker-Observer. Während des gesamten 
Surveys herrschten gute Sichtungsbedingungen: 24 % der Zeit wurden mit Beaufort 0, 61 % 
mit Beaufort 1 und 14 % mit Beaufort 2 befahren. Es wurde eine Dichte von 0,38 Ind./km 2 
bestimmt (95 %-KI: 0,21-0,57, Variationskoeffizient (VK): 0,25), was einer Abundanz von 
796 Tieren (95 %-KI: 441-1.204) für das gesamte untersuchte Gebiet entspricht. Der Korrek 
turfaktor g(0) war mit 0,82 recht hoch, welches auf die sehr guten Sichtungsbedingungen 
zurückzuführen ist. Die Tiere waren nicht gleichmäßig in dem Gebiet verteilt, sehr viele 
Schweinswale wurden in nordöstlichen, südöstlichen und südwestlichen Bereichen des Un 
tersuchungsgebietes beobachtet. Es wurden sehr häufig ruhig an der Wasseroberfläche 
treibende Schweinswale beobachtet, welches während der vorangegangenen Surveys kaum 
oder gar nicht vorkam. Zwischen 2008 und 2011 wurden schiffsgestützte visuelle sowie 
akustische Erfassungen von Schweinswalen durchgeführt. Auswertbare akustische Daten 
liegen derzeit für drei Fahrten vor: AVS/I (2008), AVS/II (2009), AVS/IV (2010). Während 
dieser Surveys wurden auf 6.209 km Strecke akustische Daten erhoben und 236 Schweins 
wale detektiert. Die mittlere Detektionsrate lag bei 0,038 Detektionen/km. Während AVS/IV 
wurde die höchste Detektionsrate registriert (0,05 Detektionen/km) und die Detektionsrate 
des AVS/I11 war mit 0,013 Detektionen/km im Vergleich zu den beiden anderen Surveys 
recht gering. Da die visuelle Erfassung von Schweinswalen auf mehrtägigen Fahrten auf 
Grund von Wetterverhältnissen und Dunkelheit nicht kontinuierlich durchgeführt werden 
kann, stellt die parallele akustische Erfassung eine sehr gute Ergänzung dar.
	        
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