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Zwischenbericht StUKplus (FKZ 0327689A)
- Kurzversion -
her im StUK 3 festgeschriebenen Methoden kann das nächtliche Verhalten von Vögeln im
Nahbereich von Windkraftanlagen nicht erfasst werden. Die nach gegenwärtigem Stand der
Technik zweckmäßigste Technologie zur Lösung dieser Problematik sind automatische Ka
merasysteme. Das für diesen Zweck entwickelte VARS (FKZ 0327560) hat sich im bisheri
gen Projektverlauf als geeignet erwiesen, fliegende Kleinvögel im Gefahrenbereich zuverläs
sig bei Tag und Nacht zu erfassen. Somit bietet der Einsatz von VARS die Möglichkeit, die
Kollisionsgefährdung von Zugvögeln mit Windkraftanlagen unter Einschluss von Lichtanlo
ckung und Meideverhalten abzuschätzen. Die Voraussetzungen für eine Festschreibung von
geeigneter Videokameratechnik in ein evaluiertes StUK liegen durch die bisherigen Ergeb
nisse vor. Als geeignete Kameratechnik können solche Systeme gelten, die am Tag und in
der Nacht eine automatische Aufzeichnung von fliegenden Kleinvögeln im Rotorbereich er
möglichen und deren Leistungsfähigkeit belegt werden kann. Kontinuierliche Messungen
zumindest in den Hauptzugzeiten im Frühjahr und Herbst sollten sichergestellt sein. Weitere
Qualitätsstandards, wie die Messanordnung oder die Bildauflösung, sind festzulegen. Um
ein kosteneffizientes Monitoring zu realisieren, ist z. B. eine Konzentration auf Referenz
windparks sinnvoll, in denen dann umfassendere Erhebungen unter standardisierten Bedin
gungen erfolgen können. Abgesehen von der Installation, der notwendigen Stromversorgung
der Geräte und einer leistungsstarken Datenfernübertragung entstehen durch die Untersu
chungsmethode keine Eingriffe in den laufenden Betrieb eines Offshore-Windparks. In der
Bauphase ist der Einsatz von Kameras zur Kollisionsüberwachung nicht notwendig.
Meilensteine
Die Errichtung der Forschungsanlage AV4 hat sich während der Projektlaufzeit mehrfach
verschoben, so dass die Installation und Inbetriebnahme von VARS erst zeitversetzt im Sep
tember 2010 realisiert werden konnte. Seit dem 27.09.2010 wird auf der Gondel kontinuier
lich gemessen, während die Kamera am Turmfuß bisher nur Testdateien liefern konnte.
Durch die Bauverschiebungen reduziert sich der Zeitraum der Datenerhebung soweit, dass
aus fachlicher Sicht eine Verlängerung der Messungen mit VARS notwendig ist. Abgesehen
von dieser Verschiebung konnten die Meilensteine umgesetzt werden.