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Full text: Jährlicher Zwischenbericht 2010

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Zwischenbericht StUKplus 
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28.02.2012 
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Rotorbereich können erst nach Auswertung eines längeren Zeitraums gesicherte Erkennt 
nisse liefern. 
6.2. StUK-Evaluierung 
Die Problematik der Kollisionsgefährdung von Zugvögeln stellt einen der wesentlichsten As 
pekte bei der Beurteilung der Auswirkungen von Offshore-Windparks auf die Meeresumwelt 
dar. Mit den bisher im StUK3 festgeschriebenen Methoden ist keine durchgehende Erfas 
sung des Verhaltens von Vögeln im Nahbereich von Windkraftanlagen, inklusive der Doku 
mentation von Vogelkollisionen mit den Rotoren möglich (Tag und Nacht). Daher bestand 
die Notwendigkeit, im Rahmen von StUKplus neue Methoden zur Ermittlung der Kollisions 
gefährdung zu testen. 
Die nach gegenwärtigem Stand der Technik zweckmäßigste Technologie zur Erfassung von 
Vögeln im Nahbereich von Offshore-Bauwerken sind automatische Kamerasysteme. Das für 
diesen Zweck entwickelte VARS (gefördert vom BMU, FKZ 0327560) ist seit 2007 auf FIN02 
in der Ostsee installiert und hat dort seine Leistungsfähigkeit im Praxiseinsatz nachgewie 
sen. Auch das weiterentwickelte System im Windpark „alpha ventus“ läuft seit der Installati 
on im September 2010 störungsfrei und zeichnet Vögel im Rotorbereich der R4 auf. Bisher 
traten keine Probleme durch die Vibrationen der Gondel oder andere äußere Einflüsse auf. 
Es konnten kleine Singvögel im unmittelbaren Rotorbereich tags und nachts sicher erfasst 
und in Arten/Artengruppen eingeordnet werden. Die erfasste Anzahl ergibt einen Realwert 
fliegender Vögel im Gefahrenbereich, der den Einfluss von Lichtanlockung und Meideverhal 
ten einschließt. Das Fehlen eines solchen Wertes war bislang die gravierendste Einschrän 
kung von Kollisionsmodellen. Somit bietet der Einsatz von VARS die Möglichkeit, die Kollisi 
onsgefährdung von Zugvögeln mit Windkraftanlagen auf Grundlage von Messwerten abzu 
schätzen. In Kombination mit einem Pencil Beam Radar (Bird Scan, 0327689A/lfAÖ2) lässt 
sich auch der Einfluss von Lockwirkung und Meideverhalten quantifizieren. Bedingung sind 
dabei stationsgebundene Langzeitdaten. 
Die Voraussetzungen für eine Festschreibung von geeigneter Videokameratechnik in ein 
evaluiertes StUK liegen durch die bisherigen Ergebnisse bereits vor. Als geeignete Kamera 
technik können solche Systeme gelten, die am Tag und in der Nacht eine automatische Auf 
zeichnung von fliegenden Vögeln ermöglichen und deren Leistungsfähigkeit belegt werden 
kann. Kontinuierliche Messungen zumindest in den Hauptzugzeiten im Frühjahr und Herbst 
sollten sichergestellt sein. Weitere Qualitätsstandards, wie die Messanordnung oder die 
Bildauflösung, sind festzulegen. Die weiteren Forschungen mit VARS im Windpark „alpha 
ventus“ dienen der Ermittlung dieser Qualitätsstandards unter der Maßgabe der Praxistaug 
lichkeit. Darüber hinaus sind im Abstimmungsprozess Rahmenbedingungen zu formulieren, 
wo und in welchem Umfang Kamerasysteme zielführend eingesetzt werden können. 
Die Installation von Kameras ist so vorzusehen, dass kleine Singvögel im Rotorbereich er 
fasst werden können. Da dies im Monitoringfall auf verschiedenen Anlagen erfolgen müsste, 
ist eine Anbringung an den Windkraftanlagen kaum zu umgehen. Abgesehen von der Instal 
lation, der notwendigen Stromversorgung der Geräte und einer leistungsstarken Datenfern 
übertragung entstehen aber durch die Untersuchungsmethode keine Eingriffe in den laufen 
den Betrieb eines Offshore-Windparks.
	        
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