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Zwischenbericht StUKplus
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28.02.2012
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Spanne von rund 500-1.000 Individuen für den gesamten Gefährdungsbereich einer Anlage,
wenn man eine Gleichverteilung der Vögel im Rotorkreis voraussetzt und jeder Vogel nur
einmal den Bildausschnitt durchflogen hat. Der untere Wert bezieht nur die Vögel im Rotor
bereich ein, während der obere zusätzlich die Vögel im Übergangsbereich enthält.
Tabelle 6.1: Anzahl der mit dem VARS im Rotorbereich der Anlage R4 erfassten Vögel
nach Arten/Artengruppen (27.09.-16.12.2010, unabhängig vom Betrieb der Anlage)
Artengruppe / Art
Rotorbereich
Übergangszone im Bereich
der Rotorblattspitzen
Drosseltyp
2
Lerchentyp
1
Star
4
Krähe
5
Großmöwe
1
Kleinvogel
9
14
vermutlich Kleinvogel
5
12
Insekt oder Kleinvogel
2
9
Summe
29
35
Die wesentlichste Frage betrifft den Betrieb der Anlage R4. Konkrete Angaben liegen dazu
noch nicht vor, sind aber per Rollenantrag für das Forschungsarchiv angefordert. Daher
kann noch nicht abgeschätzt werden, ob und mit welchem Anteil die Vogel bei drehendem
Rotor im Gefährdungsbereich flogen. Erst mit dieser Angabe lässt sich die Kollisionsgefähr
dung quantifizieren und die Wetterbedingungen analysieren, die zu einer konkreten Gefähr
dung, unabhängig von der generellen Anlockung durch das Licht des Windparks „alpha ven-
tus“, führen. Weitgehend bekannt ist, dass Zugvögel bei schlechter Sicht (Nebel), einset
zendem Regen und ungünstigem Windeinfluss durch Lichtquellen auf hoher See angelockt
werden. Dies muss aber nicht gleichbedeutend mit den Bedingungen sein, die zu tatsächli
chen Kollisionen mit Rotoren führen, da andere Parameter, wie der Betrieb der Anlagen,
einen wesentlich größeren Einfluss auf das Verhalten der Vögel im Gefährdungsbereich
ausüben können. Daher sind Kollisionsereignisse an unbewegten Offshore-Bauwerken (z. B.
FINO) nicht direkt auf die Windkraftanlagen übertragbar. Selbst für statische Bauteile sind
Unterschiede zu erwarten. So ist z. B. ein Mast mit Auslegern und Stahlseil-Abspannungen
anders zu bewerten, als die massive Turmkonstruktion einer Windkraftanlage.
Ausblick
Kurzfristig ist der Abschluss der Installationsarbeiten vorgesehen, um vor dem Einsetzen des
Frühjahrszuges den Betrieb der zweiten Kamera am Turmfuß aufzunehmen. Hierdurch wer
den zusätzliche Informationen, einschließlich der Möglichkeit zum Nachweis direkter Kollisi
onen, erwartet.
Als wesentlich wird die Fortführung der Dauermessungen gesehen, um die vorläufigen Aus
sagen auf eine belastbare Datengrundlage zu stellen. Besonders der Einfluss von Wetterpa
rametern und der Betriebszustand der Windkraftanlagen auf das Auftreten von Zugvögeln im