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Full text: Jährlicher Zwischenbericht 2010

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Zwischenbericht 2010 StUKplus 
28.02.2012 
5. Testfeldforschung zum Vogelzug am Offshore-Pilotpark „alpha 
ventus“ 
Auftragnehmer 
Auftragsnummer 
Avitec Research 
0327689A/Avitec1 
Projektbezeichnung 
Testfeldforschung zum Vogelzug am Offshore-Testfeld „alpha ventus“ 
Laufzeit des Projektes 
01.06.2008-30.04.2012 
Berichtszeitraum 
01.01.-31.12.2010 
Projektbeteiligte 
Reinhold Hill, Katrin Hill 
5.1. Erste Ergebnisse 
Der Bereich der südlichen Nordsee ist ein zentrales Drehkreuz des Ostatlantischen Zugsys 
tems paläarktischer Vögel. Massierter Vogelzug findet hier überwiegend nachts unter einge 
schränkten Sichtbedingungen statt. Hinsichtlich der Dimensionen des Zuggeschehens sei 
beispielhaft auf Zugplanbeobachtungen von der Insel Helgoland verwiesen, im Rahmen de 
rer gezeigt werden konnte, dass z.B. erhebliche Anteile der Populationen vieler Arten die 
Deutsche Bucht queren (Dierschke 2003, Hüppop et al. 2010). Das Seegebiet in 5-10 km 
Umkreis um Helgoland wird demnach alljährlich von mindestens 1 Million tagziehender Wat- 
und Wasservögeln auf dem Zug in Höhen unter 500 m überflogen. Im Falle der Kurzschna 
belgans Anser brachyrhynchus wurden dabei bis zu 95 % der biogeographischen Population 
binnen Zugperiodenfrist registriert. 
Nochmals ungleich höher ist das nächtliche Zuggeschenen obligater Nachtzieher einzu 
schätzen, welches bislang noch nicht näher quantifiziert wurde. Bei genauer Kenntnis der 
art- und populationsspezifischen Einzugsgebiete, lässt sich jedoch aus den durch BirdLife 
International (2004) veröffentlichten länderspezifischen Bestandsgrößen das Mengenpoten 
zial aller dieser Arten für ihr Auftreten im Bereich der südlichen. Nordsee errechnen. In ei 
nem weiteren Schritt ließen sich nun für die einzelnen Arten über EURING-Datenmaterial 
umgekehrt und für verschiedene Herkunftsregionen spezifische Populationsanteile mit Ab 
zugsrichtung Nordsee ermitteln und das Mengenpotenzial so erheblich verfeinert ermitteln. 
Ein Beispiel soll sowohl die Methode zur Mengenabschätzung wie auch das Mengenpotenzi 
al gleichermaßen verdeutlichen: Aus bisheriger Beringungstätigkeit sind die Einzugsgebiete 
auf Helgoland und somit im Bereich der südlichen Nordsee durchziehender Amseln gut be 
kannt und betreffen v.a. Fennoskandien. Gemäß BirdLife International (2004) betragen die 
Populationsgrößen Schwedens, Norwegens und Finnlands 1,0-2,5 Mio., 0,1-1,0 Mio. bzw. 
0,3-0,45 Mio. Brutpaare. Über die Wiederfunde in Schweden beringter Nestlinge bzw. Brut 
vögel lässt sich eine relative Richtungshäufigkeit für den herbstlichen Abzug ermitteln. Zie 
hen beispielsweise 50 % in Richtung südlicher Nordsee, wäre die halbe Populationsgröße
	        
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