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Zwischenbericht 2010 StUKplus
28.02.2012
Insgesamt wären bisher mindestens 40 einzelne Tauchgänge erforderlich gewesen, um von
2008 bis 2010 je Beprobungstermin mindestens 2 Multibrid-Anlagen zu beproben. Insgesamt
ließen die Wetterbedingungen und Schiffszeiten 33 Tauchgänge im Windpark zu. Davon
konnten 11 Tauchgänge an Multibrid-Anlagen durchgeführt werden.
Tabelle 4.2 gibt einen Überblick über alle bisher realisierten und zukünftig noch geplanten
Beprobungen. Abbildung 4.3 beschreibt die geographische Verteilung der bisher erfolgten
Beprobungen (Taucheinsätze und Unterwasservideo) an den Bauwerken des Testfeldes,
dem im Windpark befindlichen Schiffswrack sowie in den Referenzgebieten.
Im Jahr 2011 sollen sowohl die Multibridanlagen M 7, M8 und M 12 als auch die Repowe-
ranlagen R1, R2 und R6 taucherisch beprobt werden (Tabelle 4.2). Dadurch soll die Besie
delung dieser beiden Bauwerkstypen durch große vagile Krebse und Bodenfische verglichen
werden können.
Die Taucher fertigen Bodentransekte die von den Verankerungspunkten der Fundamente
abgehen an. Dabei werden die benthischen großen vagilen Tiere erfasst und die Bodentiefe
unter der Wasseroberfläche gemessen. Zusätzlich werden unterschiedliche Bauwerksteile
abgesucht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Verankerungskonstruktionen, durch
welche die Verankerungsrohre in den Boden getrieben wurden. An diesen stark strukturier
ten Sektionen halten sich besonders viele Tiere auf.
Zusätzlich sollen weiterhin Schleppkameraaufnahmen außerhalb des Windparks, an Refe
renzstellen und innerhalb des Parks zwischen den WEA, angefertigt werden. Dadurch kön
nen die Gemeinschaften aller Tiere die auf der Standfläche der WEA und deren direkten
Nachbereiches mit gleich großen Weichbodenflächen verglichen werden.
Die Beprobungen sollen im Frühjahr zwischen dem 13.03. - 18.04. 2011 und im Herbst zwi
schen dem 15.09. - 27.10.2011 erfolgen. Die Forschungstauchereinsätze werden teilweise
mit Charterfahrten bei günstigen Wetterbedingungen und mindestens eine Woche mit festen
Forschungsschiffzeiten durchgeführt. Die Charterfahrten starten aus Emden, um An- und
Abfahrtzeiten - und so die Charterzeit - so gering wie möglich zu halten.
Technische Neuerungen
In Verhandlungen mit der Betriebsleitung des Windparks „alpha ventus“ und der Leitung der
Forschungstaucherei des AWI wurden in 2010 Regelungen vereinbart, welche die Bestim
mungen für Forschungstaucher (GUV-R 2112) ergänzen und so die Sicherheit der For
schungstaucher im Offshore-Bereich erhöhen sollen. Neben einigen Detailvereinbarungen
ist es eine Besonderheit, dass von nun an der Einsatztaucher schlauchversorgt mit einer so
genannten Bandmaske taucht, wie sie auch von den Berufstauchern des BSH genutzt wird.