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Zwischenbericht StUKplus
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28.02.2012
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Radarechos diese Information und noch dazu nur sehr grob liefert. Nähere Details dazu sind
künftig durch das Parabolradar (Kapitel 5) zu erwarten. Eine genaue Analyse und entspre
chende Darstellung bleibt späteren Auswertungen Vorbehalten.
Hel i kopterdeck-Auszähl ung
Auf dem Helikopterdeck von FIN01 rastende Möwen wurden durch das Auszählen stündlich
aufgenommener Bilder einer Überwachungskamera erfasst und ausgewertet.
Aus der Auswertung wird deutlich, dass die Anzahl der im Frühjahr auf dem Helikopterdeck
von FIN01 rastenden Möwen gering war und nur an wenigen Tagen überhaupt Möwen an
wesend waren. Die zeitgleich ermittelten Radarintensitäten sollten somit weitestgehend frei
von Möwenan- und -abflügen sein.
Im Herbst waren Möwen ungleich regelmäßiger und häufiger präsent: Es wurden nicht selten
Stundenmaxima von etwa 100-300 Individuen erreicht. Es ist daher anzunehmen, dass die
per Radar erhobenen Herbstdaten in niedriger Höhe durch an- und abfliegende Möwen wäh
rend ihrer Rastphasen beeinflusst sind. Wie hoch dieser Einfluss ist, lässt sich jedoch auf
grund nur unzureichend erfassbarer Start- und Landeereignisse nicht ermitteln. Zur weiteren
Verbesserung der Intensitätsmessung mittels Radar wäre die Entwicklung eines Korrektur
verfahrens für enthaltene Rastvorkommen von Möwen im Bereich der Plattform notwendig.
Hierzu bedürfte es einer zeitlich hochauflösenden Kamera-/Videotechnik zur Registrierung
von An- und Abflügen auf das Plattformdeck. Nachfolgend ließen sich tageweise Turnover
raten bestimmen, mittels derer sich folglich auch die Zahl registrierter Radarechos korrigie
ren ließe.
Ruferfassung
Artenspektrum
Insgesamt wurden 2008 und 2009 56 Arten bzw. Vertreter taxonomischer Gruppen identifi
ziert. Mit Ausnahme des Frühherbstes 2008, der ob der Kürze der Erfassungszeit als Resul
tat des Abbruchs des Bauphasenmonitorings nicht in eine Analyse zur Dominanzstruktur mit
einbezogen wurde, wiesen die Ergebnisse der einzelnen Zugperioden in allen Fällen die
Amsel mit Individuendominanz-Werten zwischen rund 40 und 70 % als eudominant aus. Als
weitere Hauptarten wurden in mindestens einer der untersuchten Zugperioden u. a. Rot
drossel, Singdrossel, Sturmmöwe, Wacholderdrossel, Star, Rotkehlchen, Lachmöwe, Feld
lerche, Buchfink und Wiesenpieper identifiziert.
Eine Analyse des mittels der Stichprobe (UVS) gegenüber der gesamten Zugperiode erfass
ten Hauptartenspektrums und unter Berücksichtigung der Häufigkeiten lässt für zwei von
drei Zugperioden eine hohe Deckungsgleichheit der Häufigkeitsrangfolgen erkennen. Eine
gleichzeitig ermittelte geringe Wahrscheinlichkeit von unter 5 % für zufälliges Zustande
kommen dieser Häufigkeitsrangfolgen legt nahe, dass die UVS-Daten die gesamte Zugperi
ode hinsichtlich des über die automatisierte Ruferfassung erfassten Artenspektrums und die
relative Häufigkeit der einzelnen Arten gut widerspiegeln.
Schutzbedürftigkeit
Zur späteren Bewertung des potenziell durch WEA betroffenen Schutzgutes „Zugvögel“
wurden die Ergebnisse der Zugruferfassung mittels eines speziell entwickelten, artspezifi-