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Zwischenbericht StUKplus
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28.02.2012
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Validierung (s. o.) ermittelten mittleren Unter- und Obergrenzen der untersuchten Zugperio
den zwischen ca. 15 % und ca. 38 % tatsächlich erfassten Vogelzugs, wobei bei sieben Er
fassungstagen/Monat im Mittel rund 25 % erfasst werden.
Zughöhe
Die deskriptiven Daten der Jahre 2008 und 2009 zu tages- wie jahreszeitlich bevorzugt be
flogenen Höhen entsprechen weitgehend den bisher bekannten Mustern: So wurden über
einstimmend tagsüber die untersten Luftschichten in Höhen bis 200 m bevorzugt beflogen.
Mit zunehmender Höhe nahmen die ermittelten relativen Vogelechohäufigkeiten schnell
stark ab. Der Nachtzugverlauf zeigte sich flexibler: Konzentrierte sich die Hauptpassage im
Herbst 2008 auf Höhen bis 100 m, so wurden im Herbst 2009 50 % aller Vogelechos erst bis
in 300 m Höhe erreicht.
Die Daten aus den Jahren 2008 und 2009 deuten überdies auf einen im Frühjahr generell
höher verlaufenden nächtlichen Vogelzug hin. Hier wurde die Mehrzahl aufgezeichneter E-
chos in 400 m Höhe (2008) bzw. 500 m Höhe (2009) erreicht.
Entscheidende Stellgrößen für die geschilderten Präferenzen sind neben stark variierenden
Wetterparametern konstante, artspezifische Flugmodi. Die Klärung einer optimierenden
Wahl von UVS-Tagen zum repräsentativen Abbilden von Höhenverteilungen beschränkt sich
derzeit auf Simulationsversuche und anschließenden visuellen Vergleich. Das konkrete Wir
kungsgefüge „Wetterabhängigkeit gewählter Zughöhen“ muss hingegen zukünftigen Aus
wertungen Vorbehalten bleiben.
Tageszeitlicher Verlauf
Während der Frühjahrsperioden 2008 und 2009 standen die tageszeitlich ermittelten Zugin
tensitäten der Tageslichtphase gegenüber denen der Nachtphase, und somit frühere Mes
sungen bestätigend, stark zurück. Ebenfalls frühere Ergebnisse bestätigend, war der schnel
le Anstieg kurz nach Sonnenuntergang, ehe noch in der ersten Nachthälfte die maximalen
Stundenmittel erreicht wurden. Danach folgte ein kontinuierlicher Rückgang des Vogelzug
aufkommens bis auf das Niveau der Helllichtphase.
Auf eine vergleichende Analyse der UVS-Zufallswahl gegenüber der gesamten Zugperiode
hinsichtlich etwaiger Unterschiede im tageszeitlichen Zugverlauf wurde bislang verzichtet.
Flugrichtung
Die Bestimmung der Flugrichtung registrierter Vogelechos ist mittels Vertikalradar nur be
dingt möglich. Trotzdem kann aus einem Teil der Radarechos eine sehr grobe Schätzung
der Flugrichtungen vorgenommen werden (d.h. auf das Radar zu bzw. davon weg). Dabei
zeigte sich erwartungsgemäß ein deutliches Überwiegen nordostwärts gerichteter
Signaltracks während der Frühjahrsperioden 2008 und 2009, während derer 74,2 % (2008)
bzw. 79,2 % (2009) aller Signale Richtung Nordost und somit in die Richtung der angenom
menen Brutgebiete orientiert waren. Für die Herbstperioden wurde überraschend gleichfalls
eine überwiegende Nordostrichtung ermittelt. Im Herbst 2008 waren 59,7 %, im Herbst 2009
67,6 % entsprechend orientiert.
Angesichts der für den herbstlichen Zeitraum der Jahre 2003 und 2004 registrierten süd
westlichen Orientierung, handelt es sich hier um ein den allgemeinen Erwartungen und em
pirischen Erfahrungen widersprechendes Ergebnis. Dies könnte u. U. als erstes Indiz für
veränderten Vogelzug am untersuchten Standort abhängig von der Errichtung des Wind
parks angesehen werden. Zu berücksichtigen ist dabei, dass wie erwähnt nur ein Teil der