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Full text: Jährlicher Zwischenbericht 2010

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Zwischenbericht StUKplus 
28.02.2012 
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G. rhomboides ist eine ca. im Jahre 2003 in die Nordsee eingewanderte Art. Die Häufigkeit 
der Trapezkrabbe ist seitdem stetig gestiegen (siehe Güte der Karte, Abbildung 14.9). Bei 
der prognostizierten Verbreitungskarte ist daher zu beachten, dass die Trapezkrabbe vor 
allem in den Untersuchungsjahren 2008/2009 gefunden wurde. Gebiete, die im Rahmen von 
Umweltverträglichkeitsstudien in diesen Jahren untersucht wurden, sind daher potenziell 
eher Verbreitungshabitate, d.h. es besteht hier eventuell eine irreführende Interpretation der 
Verbreitung durch die Abhängigkeit der zeitlichen und räumlichen Beprobung. Untersuchun 
gen von Neumann et al. (2010) bestätigen jedoch das Ausbreitungsmuster der Art in der 
Deutschen Bucht. 
Nephrops norvegicus hat die gleichen Verbreitungsgebiete, wie G. rhomboides (Abbildung 
14.10). Er kommt ab einer Tiefe von >39m vor und besiedelt sehr feinen Sand mit einem bis 
zu 50%igen Schlickanteil (Rice & Chapman 1971). Nach Chapman & Rice (1971) verlassen 
die Tiere ihre Bauten zur Nahrungsaufnahme hauptsächlich nachts, jedoch variiert die Zahl 
und Art der Tiere außerhalb der Bauten saisonal und auch im Tageszyklus in Geschlecht 
und Größe. Nach Aguzzi et al. (2009) wird das Verlassen des Baus durch die Lichtintensität 
gesteuert: je flacher desto höher ist die Zahl der Tiere außerhalb des Baus. Bei der prognos 
tizierten Verbreitungskarte des Kaisergranats ist daher zu beachten, dass die Tiere zwar 
eher nachtaktiv sind, die Baumkurrenfänge jedoch überwiegend tagsüber stattfanden (siehe 
Güte der Karte, Abbildung 14.10). 
Arctica islándica wurde nur vereinzelt gefunden (siehe Güte der Karte, Abbildung 14.11). Die 
Aussagekraft der Karte ist daher nur gering, da die Faktoren (Wassertiefe, Sediment) zur 
Verbreitung aufgrund der geringen Funde (N=40) nicht eindeutig abgegrenzt werden konn 
ten. Die Islandmuschel wurde jedoch hauptsächlich auf sehr feinem Sand mit einem 
Schlickanteil von 11-50% und ab einer Wassertiefe von >43 m gefunden. Nach Witbaard & 
Bergman (2003) kommt die Art ab >30 m Wassertiefe und in feinen Sedimenten vor, wobei 
sie auch auf sandigen und kiesigen Böden zu finden ist. 
Die prognostizierte Verbreitung von Callianassa spp. (Abbildung 14.12) und Upogebia spp. 
(Abbildung 14.13) beruht ebenfalls auf der Wassertiefe und den Sedimentklassen. Hier wur 
de jedoch für die Wassertiefe ein Gauss/Peak-Modell für die Grenzen der prognostizierten 
Verbreitung benutzt. Weiterhin wurde die Frequenz einer Art in Klassen unterteilt (10%- 
Klassen), um das Vorkommen der Arten auf unterschiedlichen Sedimenten und verschiede 
nen Wassertiefen zu differenzieren. Auch hier wurde innerhalb der Figge-Karte das Vor 
kommen anhand des Sedimentes und der Wassertiefe prognostiziert, während außerhalb 
nur die Wassertiefe zugrunde gelegt wurde. 
Beide Gattungen graben Gangsysteme, die tiefer sind, als die Eindringtiefe des hier benutz 
ten Greifers. Daher werden die Arten nicht quantitativ erfasst. Da es sich jedoch um relative 
Häufigkeiten handelt, sind die prognostizierten Verbreitungen als verlässlich anzusehen. 
Callianassa spp. (Abbildung 14.12) wurde ab einer Wassertiefe von 26 m gefunden, trat re 
gelmäßig jedoch erst ab 29 m Tiefe auf. In einer Tiefe von 40-45 m trat die Art mit einer 
Häufigkeit von 50-60% auf. Die Gattung bevorzugt sehr feinen Sand mit einem Schlickanteil 
von 11-20% (siehe auch Stamhuis et al. 1998, Hill 2005). Callianassa spp. wurde jedoch auf 
allen Sedimenten gefunden, außer auf sehr groben Sedimenten (Steine, Kies, Grobsand) 
und sandigen Sedimenten mit einem Schlickanteil von >50%. 
Upogebia spp. (Abbildung 14.13) kam am häufigsten (50-60%) in einer Wassertiefe von 40- 
42 m vor. Generell ist die Gattung jedoch schon ab 29 m Wassertiefe, regelmäßig (>10%) 
jedoch erst ab 39 m Tiefe zu finden. Die Gattung kommt hauptsächlich auf sehr feinem Sand 
mit einem Schlickanteil von 11-20% vor (siehe Ingle & Christiansen 2004), ist jedoch auch 
auf allen anderen Sedimenten zu finden (außer Steine und sandige Sedimente mit einem 
Schlickanteil von >20%.
	        
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