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Zwischenbericht StUKplus
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28.02.2012
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Seite des Transekts die Distanz |j vom Transekt an, außerhalb welcher die Wahrscheinlich
keit Tiere zu sichten genauso groß ist wie die Wahrscheinlichkeit sie innerhalb ihrer zu über
sehen. Die Daten der doppelten „Observer-Platform“ wurden mit Hilfe des „Mark-recapture-
distance sampling“ (MRDS, Buckland et al. 2004) ausgewertet, um den g(0)-Wert zu
bestimmen. Dieser Wert gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der die Tiere auf der Transektli-
nie gesichtet werden und wird im konventionellen „Distance sampling“ mit g(0) = 1 ange
nommen, (alle Tiere auf der Transektlinie werden mit Sicherheit entdeckt, Buckland et al.
2001). Dies würde bei marinen Säugetieren zur Unterschätzung der Dichte führen, da sie a)
einen großen Teil der Zeit unter Wasser verbringen, somit für den Observer nur kurze Zeit
während des Auftauchens sichtbar sind (sog. Verfügbarkeitsfehler „availability bias“), oder b)
vom Observer nicht entdeckt werden auch wenn sie sichtbar sind (sog. Beobachterfehler,
„perception bias“). Beim MRDS werden die „Duplikate“ (Tiere, die gleichermaßen von Prima
ry- und Tracker-Observern gesichtet werden) genutzt, um „availability-,, und „perception bias“
zu bestimmen und somit die Dichte der Tiere in dem Untersuchungsgebiet genauer ab
schätzen zu können.
Untersuchungsergebnisse
Im Untersuchungsjahr 2010 wurde ein schiffsgestützter Survey im Gebiet um „alpha ventus“
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9.4 zusammengefasst. Es lagen insgesamt zu
wenige Sichtungen vor, um die Abundanz und Dichte der Tiere im Untersuchungsgebiet mit
tels „Distance“ bestimmen zu können. Während des Surveys vom 12.-20.04.2010 wurden
797 km Strecke „on effort“ befahren (Tabelle 9.4).
Tabelle 9.4: Schiffssurvey zur Erfassung von Schweinswalen im Großbereich des
Testfeldes „alpha ventus“. # = Anzahl
Survey Zeitraum
km
# Sichtungen
# Indiv.
# Kälber
Sichtungsrate
(Sichtungen/km)
12.-20.04.2010
797
15
21
0
0,02
Insgesamt waren die Bedingungen für die visuellen Erfassungen über weite Strecken nur
moderat bis schlecht. Während 21% der Strecke herrschte ein Seegang von 1 Beaufort,
während 49% der Strecke Seegang von 2 und während 21% ein Seegang von 3 Beaufort.
Es wurden auch 9% der Strecke bei Beaufort 4 befahren (Abbildung 9.34). Der Survey
musste zudem zum Ende hin abgebrochen werden, da eine Schlechtwetterfront aufzog.
Somit konnte insgesamt weniger Strecke abgefahren werden als bei den anderen Surveys in
2009. 15 Schweinswal-Gruppen mit insgesamt 21 Schweinswalen wurden gesichtet (Tabelle
9.4), wobei 13 Schweinswale durch die Primaries und 8 Tiere durch die Tracker gesichtet
wurden. Insgesamt waren die Sichtungen recht unregelmäßig in dem Gebiet verteilt
(Abbildung 9.35). Während des Surveys im April 2010 war nur ein Teil der 12 Windräder in
Betrieb.