Zwischenbericht StUKplus (FKZ 0327689A)
28.09.2010
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Tabelle 9.4: Dichteabschätzungen für das Untersuchungsgebiet um das Testfeld alpha
ventus. VK= Variationskoeffizient, Kl = 95%-Konfidezintervall (unteres und oberes),
g(0) (siehe Text), ESW= halbe effektive Streifenbreite.
Survey Zeit
raum
Dichte (Tiere/km 2 )
Kl unteres
Kl oberes
VK
g(0)
ESW
(m)
13.03.-22.03.
0.26
0.04
1.87
1.05
0.37
118
17.04-26.04.
0.52
0.17
1.575
0.605
0.31
238
Während des ersten Surveys, vom 13.-22.03.2009, wurden 859 km Strecke „on effort“ ab
gefahren (Tabelle 9.3). Während 37 % der Strecke herrschte ein Seegang von 2 Beaufort,
während 29 % der Strecke Seegang von 1 und während 7 % ein Seegang von 0 Beaufort.
Es wurden auch 15% und 11% der Strecke bei Beaufort 3 und 4 befahren. 42 Schweinswal-
Gruppen mit insgesamt 56 Schweinswalen wurden gesichtet (Tabelle 9.3), wobei die meis
ten Tiere (30 von 42) durch die Tracker gesichtet wurden. Für die Berechnung der Streifen
breite, des g(0)-Wertes sowie der Dichte wurde ein Modell mit einer „half normal“ Wahr
scheinlichkeitsfunktion und der Variablen „Seegang“ verwendet. Dieses Modell wurde nach
dem minimalen Akaike Information Criterion (AIC) ausgewählt (Buckland et al. 2001). Ent
gegen der Empfehlung nach Buckland et al. 2001, 5% der am weitesten entfernten Sichtun
gen nicht für die Auswertung zu verwenden, wurden hier auf Grund der geringen Datenmen
ge alle Sichtungen verwendet. Der g(0)- Wert für diesen Survey wurde auf 0.37 und die
ESW auf 118 m bestimmt (Tabelle 9.4). Für das gesamte Gebiet wurde eine Dichte von 0.26
Tieren pro km2 (95%- Konfidenzintervalle (Kl): 0.037 - 1.873, Variationskoeffizient (VK):
1.05) und somit eine Abundanz von 552 Tieren (95%-KI: 78-3932) berechnet (Tabelle 9.4).
Die Werte sind jedoch mit Vorbehalt zu betrachten, da die Anzahl der Sichtungen durch die
Primaries sehr gering und sehr wenige „Duplikate“ vorhanden sind. Der im Vergleich zu an
deren Arbeiten (Caretta & Forney 2004, Gilles et al. 2008, SCANS II 2008) hohe Variati
onskoeffizient (Tabelle 9.4) zeigt an, dass der wahre Dichtewert stark innerhalb der Konfi
denzintervalle streut.
Insgesamt waren die Sichtungen recht unregelmäßig in dem Gebiet verteilt, wobei im Süd-
Osten des Gebietes und nördlich des Testfeldes vermehrt Tiere gesichtet wurden (Abbildung
9.27). Während des Surveys im März 2009 fanden keine Rammaktivitäten statt, wodurch er
bei allen folgenden Auswertungen als Basis-Survey für Untersuchungen im Frühjahr dienen
kann.
Der zweite Survey fand vom 17. bis 26.04.2009 statt. Es wurden 1056 km „on effort“ zurück
gelegt (Tabelle 9.3), wovon 41 und 36% bei Seegang 1 und 2 Beaufort sowie 14 bzw. 8 %
bei Seegang 3 und 4 Beaufort befahren wurden. Während des gesamten Surveys wurden
105 Schweinswalgruppen mit insgesamt 132 Tieren gesichtet (Tabelle 9.3). Es wurden un
gefähr gleich viele Tiere durch Primary (54) und Tracker (51) gesichtet. Um die ESW, den
g(0) sowie die Dichte für diesen Survey zu berechnen wurde eine „hazard rate“ Wahrschein
lichkeitsfunktion ohne zusätzliche Variablen verwendet (unter Berücksichtigung des AIC).
Sichtungen die in einer Entfernung > 800m (5% der Sichtungsdaten mit der größten Distanz
zum Transekt) erfolgten, wurden nicht für die Auswertung genutzt. Die ESW wurde auf 238
m und der g(0) auf 0.31 bestimmt (Tabelle 9.4). Für das Untersuchungsgebiet wurde eine
Dichte von 0.52 (95%-KI: 0.17-1.575, VK:0.605, Tabelle 9.4) und eine Abundanz von 1084
(95%-KI:355-3307) berechnet.