Zwischenbericht StUKplus (FKZ 0327689A)
28.09.2010
Seite 80
Position 21a
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27
24
21
18 g
15 .E
E
12 g
9
6
3
0
Zeit (Woche)
Abbildung 9.18: Relative Häufigkeit der ppmin mit Verhaltenskategorien buzz (b,
braune Linie), travel (t, grüne Linie) und undefined (u, blaue Linie) pro Woche (y-
Achse:links) über 11 Wochen für die Position 21a (C-POD 441). Zum Vergleich ist der
Anteil an ppmin der entsprechenden Woche an der Summe aller ppmin über die 11
Wochen angegeben (graue Fläche, y-Achse: rechts).
Vor den ersten RüttelVRammarbeiten ab dem 21.04.2009 variiert der Anteil schweinswalpo
sitiver Minuten an allen drei Stationen erheblich, wobei der Anteil der drei Verhaltenskatego
rien jedoch relativ stabil bleibt. In dieser Zeit wird an allen drei Positionen häufiger Jagdver
halten als zielgerichtetes Schwimmen registriert, was dafür sprechen könnte, dass dieses
Gebiet als Nahrungsgrund eine Rolle spielt. Besonders die Position 19 zeigt in diesen Wo
chen einen relativ hohen Anteil an schweinswalpositiven Minuten mit Lautsequenzen, die
dem Jagdverhalten zugeordnet werden konnten. Ob jedoch dieses Gebiet nur saisonal, kon
tinuierlich oder durch sporadisches Auftreten höheren Fischvorkommens als Nahrungsgrund
dienen könnte, wird erst durch weiterführende Analysen festgestellt werden können.
Die Position 16 liegt in unmittelbarer Nähe zur Plattform FIN01. Daher sind die Daten des
dort ausgebrachten C-PODs (Nr. 102) bezüglich der Rammung des Tripods besonders
wichtig, um die Auswirkungen der Rammarbeiten auf die Registrierungswahrscheinlichkeit
und das Verhalten von Schweinswalen zu untersuchen. Hier zeigt sich, dass der Anteil
schweinswalpositiver Minuten drastisch sinkt, sobald die Vorarbeiten für die Rammungen
beginnen. Trotz der gesunkenen Anzahl an Schweinswalregistrierungen, die eine Aussage
über das Verhalten bzw. einer Veränderung dessen erschweren, ist an allen drei Positionen
ein Anstieg an zielgerichtetem Schwimmen zu sehen, während ein Abfall des Jagdverhaltens
zu beobachten ist. Die Vermutung liegt nahe, dass die Bauaktivitäten im Untersuchungsge
biet bei den Schweinswalen ein Fluchtverhalten auslöst. Datenauswertungen nach weiteren
Rammereignissen bei anderen Offshore-Windparks werden dazu Aufschluss geben.
Die Rammarbeiten haben offenbar einen hohen Einfluss auf die Anwesenheit von
Schweinswalen an Position 16. Da während der Rammarbeiten nur wenige Registrierungen
aufgezeichnet wurden, ist der Anteil der Verhaltensklassifizierungen nicht aussagekräftig.
Aufgrund des hohen Aufwandes der visuellen Kontrolle konnten bis zum jetzigen Zeitpunkt
die Daten nur um den Rammzeitraum (siehe oben) ausgewertet werden.