Zwischenbericht StUKplus (FKZ 0327689A)
28.09.2010
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Windpark, verglichen mit der Umgebung, kommt. Darüber hinaus soll eine Abschätzung der
Flughöhen aller Seevögel erfolgen.
Die Flugzeugzählungen zur Bestimmung der Verteilungsmuster der Seevögel werden als
Transektzählungen nach internationalen Standards (Pihl & Frikke 1992, Noer et al. 2000,
Diederichs et al. 2002) durchgeführt. Die Schiffszählungen zur Untersuchung möglicher
Verhaltensänderungen werden als Transektzählungen nach dem Standard der "European
Seabirds at Sea Specialist Group" (Tasker et al. 1984, Webb & Durinck 1992, Garthe et
al. 2002) vorgenommen. Aufgrund der besonderen Bedeutung von möglicherweise abwei
chenden Verhaltensmustern durch den Betrieb der Windenergieanlagen findet der internati
onal abgestimmte Verhaltenskatalog von Camphuysen & Garthe (2004) umfassend bei
allen Schiffszählungen Verwendung.
Zur Abschätzung der Flughöhe soll der Einsatz eines VECTOR 21 AERO rangefinders ge
testet werden, der von Grontmij / Carl Bro a/s, Aalborg, Dänemark, für den ersten geplanten
Schiffssurvey im Februar 2010 ausgeliehen wird.
Das Transektdesign für die Flugzeugzählungen (Abbildung 8.1) wurde so gewählt, dass die
räumliche Einheit des Seebereichs vor den west- und ostfriesischen Inseln in der weiteren
Umgebung des Testfeldes abgedeckt und gleichzeitig mögliche kleinräumige Effekte um das
Testfeld erfasst werden können. Dadurch kann ein Bezug hergestellt werden zwischen den
Verteilungsmustern der Vögel im näheren Umfeld des Testfeldes und der großräumigeren
Situation im Rast-, Winter- und Durchzugsvorkommen der relevanten Arten. Der Transekt-
abstand beträgt 8 km, in der näheren Umgebung des Testfeldes 2 km.
Aufgrund der Größe des Untersuchungsgebietes sind zwei Flugtage notwendig, um alle
Transekte einmal vollständig abzudecken. Aus diesem Grund wird das Untersuchungsgebiet
in der folgenden Beschreibung der absolvierten Flugtage in zwei Abschnitte unterteilt: den
„östlichen Teil des Untersuchungsgebietes“ und den „westlichen Teil des Untersuchungsge
bietes“ (Abbildung 8.1). Der westliche Teil des Untersuchungsgebietes umfasst auch die
Transekte in der unmittelbaren Umgebung des Testfeldes.
Die beiden bis Ende 2009 geplanten Erfassungsflüge des Gesamtgebietes wurden, mit Aus
nahme eines Fluges im östlichen Teil des Untersuchungsgebietes, im Dezember 2009
durchgeführt. Der noch ausstehende Zählflug konnte aufgrund anhaltend schlechter Wetter
verhältnisse noch nicht stattfinden und soll 2010 schnellstmöglich nachgeholt werden.
Die bisher durchgeführten Flüge fanden am 8.12., 14.12. und 15.12.2009 statt (Tabelle 8.1).
Beim Zählflug im westlichen Teil des Testfeldes am 8.12. konnten aufgrund von Nebel und
tief hängenden Wolken keine Erfassungen in einigen küstennahen Gebieten sowie in der
unmittelbaren Umgebung des Testfeldes durchgeführt werden (Abbildung 8.2). Am 14.12.
wurde der östliche Teil des Untersuchungsgebietes beflogen (Abbildung 8.3). Günstige
Sichtverhältnisse erlaubten an diesem Tag auch eine Abdeckung der Transekte um das
Testfeld, die am 8.12. nicht beflogen werden konnten. Am 15.12. wurde bei guten Zählbe
dingungen der westliche Teil des Untersuchungsgebietes beflogen (Abbildung 8.4).