Zwischenbericht StUKplus (FKZ 0327689A)
28.09.2010
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gangen wird, dass Vögel, die auf der Grundfläche des Mastes fallen würden, auf dem
Deck zu finden sind.
Die Höhe der Gondel und die Länge der Flügel der WKA sind bekannt. Aus Versuchen
an Onshore-Windkraftanlagen liegen Kenntnisse vor, in welchem Umkreis Vögel ver
schiedener Gewichtsklassen nach einer Kollision zu erwarten sind (z.B. GRÜNKORN et
al. 2005).
Aus dem Flächenanteil der Plattformdecks der REpower 5M und den dort gefundenen
Vögeln lässt sich eine Anzahl kollidierter Vögel hochrechnen.
Durch Kontrolle aller 6 REpower-Anlagen könnte die Stichprobe erhöht und zugleich zu
sätzliche Fragestellungen bearbeitet werden (z.B. Abnahme der Funde zum Inneren des
Windparks bzw. in Zugrichtung).
Eine Häufung von Totfunden könnte schließlich mit dem durch Radar und VARS ermit
teltem Zugaufkommen verschnitten werden.
Umsetzung
Um den Einfluss der Möwen, die wahrscheinlich einen Großteil der Kadaver fressen, stark
zu reduzieren, müssten in der Hauptzugzeit gezielte Kontrollen auf den Plattformdecks in der
Morgendämmerung erfolgen. Es ist zu erwarten, dass die Zugvögel vor allem nachts kollidie
ren, aber erst in der Hellphase gefressen werden. Die tageszeitlichen Aktivitätsmuster der
Möwen auf FINO 1 waren bereits Gegenstand von Untersuchungen (HÜPPOP et al. 2008).
Bei Bedarf könnte zur Absicherung der Totfundzahlen eine Kamera das Plattformdeck der
Forschungsanlage R4 überwachen.
Voraussetzung für ein erfolgreiches Totfundmonitoring ist die Gewährleistung von möglichst
häufigen Kontrollen. Neben Forschern aus den ornithologischen/ökologischen Projekten, die
das Testfeld zwar regelmäßig, aber in größeren Zeitabständen aufsuchen, müssen hierbei
auch Mitarbeiter von vor Ort tätigen Firmen und Institutionen involviert werden. Daher wurde
am 13.05.2009 in Abstimmung mit der DOTI der Germanische Lloyd angefragt, die zusam
men mit der angeschlossenen Firma WINDTEST für die Koordination und Begleitung von
Ausfahrten zuständig sind. Mit Schreiben vom 25.05.2009 wurde grundsätzlich eine Unter
stützung beim Einsammeln von toten Vögeln zugesagt und als Alternative eine Fotodoku
mentation analog zu FINO 1 angeboten.
Ziele
Ermittlung vergleichsweise exakter Zahlen von Kollisionsopfern mit sicherer Angabe zu
den betroffenen Arten
Vergleich mit den Kameradaten, um den Nachweis der Eignung von Kameratechnik in
Bezug auf eine Evaluierung des StUK zu liefern
Ermittlung von Unterschieden an verschiedenen Anlagen in Bezug auf ihre Lage im
Windpark und der aktuellen Zug- und Windrichtung
Einfluss von Wetterparametern (z.B. Sichtweite, Windrichtung und -stärke) auf die An
zahl der Kollisionsopfer
Vergleich der Ergebnisse mit den unbewegten, aber stark beleuchteten Bauwerken von
FINO 1 und der Umspannplattform (Bearbeitung: Avitec Research) hinsichtlich Artenzu
sammensetzung und Anzahl