Zwischenbericht StUKplus (FKZ 0327689A)
28.09.2010
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Ostsee wurde seitens des IfAÖ ein Direktzugriff auf sämtliche Computer der beiden VARS
als Voraussetzung für einen störungsfreien Ablauf der Messungen gesehen. Durch die zu
gesagte Anbindung der Kamerasysteme an das Forschungsnetz ist es via VPN möglich,
administrativ auf die Messsysteme zuzugreifen. Die Voraussetzungen für diese technische
Lösung mussten für die VARS-Rechner eingerichtet werden.
Der Datentransfer vom Backup-Rechner erfolgt über eine eigens programmierte Routine.
Dazu wird ein Datenpaket, bestehend aus den Dateien des vorherigen Tages, zu einem be
stimmten Zeitpunkt automatisch übertragen. Über den VPN-Tunnel des Rechenzentrums
der BTC AG erfolgt der Datenstrom auf einen eigens angemieteten Proxy-Server. Somit
wurde die größtmögliche Sicherheit einer stabilen Datenübertragung gewählt, mit festen IP-
Adressen auf der R4 und dem Proxy im Internet. Von diesem Server lassen sich die Daten
vom Rechnernetzwerk des IfAÖ zu jeder Tageszeit übertragen. Dieser Datentransfer kann
nur über das eigens entwickelte Programm „IP_receive2“ gestartet werden. Während des
Übertragungsvorganges werden die codierten Rohdaten entpackt und in eine nutzbare Form
als bm2-Format überführt. Die Datenübertragung wurde getestet, indem das Rechenzentrum
der zentralen Daten Verwaltung von „alpha ventus“ in Oldenburg nach den technischen An
gaben der BTC AG durch einen Computer mit gleichen Eigenschaften simuliert wurde.
Technische Ausstattung
Die beiden Bewegungsanalyse-Rechner und der Backup-Rechner sind über einen internen
HUB miteinander verbunden, der einen schnellen Datentransfer ermöglicht. Über dieses
interne Netz wird auch eine automatische Funktionskontrolle der beteiligen Computer reali
siert. Zusätzlich besitzt jeder Rechner eine Watchdoc-Funktion, die im Selbsttest dafür sorgt,
dass nach Abstürzen ein Hochfahren ohne Eingriff über die VPN-Verbindung erfolgt, das
sämtliche Prag ramm Starts mit einschließt. Bei Notwendigkeit kann ein Neustart jedes Rech
ners über VPN vorgenommen werden (Fernsteuerkarte in alle Computer integriert).
Gegenüber dem VARS auf FINO 2 in der Ostsee sind einige technische Neuerungen ein
geführt worden. Neben der oben beschriebenen Struktur konnte auf leistungsstärkere Hard
ware-Komponenten zurückgegriffen werden. Integriert ist der Framegrabber FG-36-II PCIe
der HaSoTec GmbH Rostock, der eine höhere CPU-Leistung und eine 10-Bit - Videodigitali
sierung erreicht. Im Ergebnis entsteht ein rauschärmeres Bild bei der Bewegungsanalyse,
dass eine bessere Erfassung vor allem kleiner Objekte ermöglicht (gain gesenkt). Letztlich
kann eine höhere Dynamik von der Kamera abgegriffen werden.
Die verwendeten Rechner wurden als 19-Zoll-Einschub eigens für „alpha ventus“ entworfen
und gebaut. Alle Computer wurden mit einem extrem leistungsstarken Kühlsystem ausges
tattet, um vor allem die erwarteten Temperaturen in der Gondel zu tolerieren. Die Mainbords
besitzen mindestens zwei Netzwerkanschlüsse, was eine Unterbringung jedes Rechners in
nur einer Höheneinheit ermöglicht. Zum Schutz gegenüber den erwarteten Vibrationen auf
der REpower 5M wurden durchgängig Flash-Speicher als Ersatz für herkömmliche Fest
platten verwendet.