Zwischenbericht StUKplus (FKZ 0327689A)
28.09.2010
Seite 113
Enten sonst nicht vollständig erfasst werden kann (Garthe et al. 2002, Garthe und
Sonntag 2010).
Für die flugzeugbasierten Erfassungen ist es sehr wichtig dass die Zähler schon sehr viel
Erfahrung in der Zählung von Seevögeln vom Schiff aus haben und eine sehr gute Arten
kenntnis besitzen. Jeder Vogel muss innerhalb von wenigen Sekunden gesehen und be
stimmt werden. Daher sollten neue Flugzeugzähler mindestens 3 Zählflüge als zusätzliche
Person mitfliegen bevor sie als eigenständige Zähler eingesetzt werden.
Zählmethode
Für die richtige Durchführung der Zählungen siehe StUK und die dort angegebene Literatur.
Schiff
Schnappschuss: Es ist sehr wichtig, dass der Schnappschuss zur Erfassung fliegender Vö
gel im Transekt jede Minute (>15 Knoten Fahrtgeschwindigkeit jede halbe Minute) durchge
führt wird. Bei größeren zeitlichen Abständen wird die Anzahl fliegender Vögel unterschätzt.
Bei Schiffszählungen werden häufig beide Seiten gezählt. Die beiden Zählungen (links und
rechts) sind als eigenständig Zählungen zu bewerten und werden in der Datenbank auch
getrennt aufgeführt (eigenständige Poskeys). Daher darf sich die kartierte Fläche auch nur
auf eine Zählseite beziehen (300m).
Flugzeug
Die Flugzeugzählungen werden üblicherweise nach Diederichs et al. (2002) durchgeführt.
Wie bereits in Abschnitt 3.2. beschrieben, wird das Zähltransekt in 3 bzw. 4 Bänder unter
teilt. Es ist wichtig, dass die Bezeichnung innerhalb - 2 und außerhalb - 1 des Transektes
für die einzelnen Bänder einheitlich durchgeführt wird:
A - 2
B - 2
C- 1
D- 1
Wenn viele Vögel auf einmal Vorkommen, kann es sein, dass man es nicht schafft jeden
einzelnen Vogel eindeutig einem Band zuzuordnen. Dann ist es aber dennoch sehr wichtig
zu benennen, ob die Vögel innerhalb (2) oder (1) außerhalb des Transektes vorkamen. Sol
che Sichtungen werden dann in der Datenbank als 0 2 (Distance =0 und Transect= 2; Inner
halb in Band A oder B) oder C 1 bezeichnet. Da Band D nicht in jedem Flugzeug eingesehen
werden kann, sollte eine Sichtung in diesem Band als D 1 angegeben werden. Für Dichtebe
rechnungen (Vögel/Fläche) verwendet das FTZ üblicherweise alle Sichtungen innerhalb des
Transektes (also in Band A und B). Da in größerem Abstand einige Vogelarten mit größerer
Wahrscheinlichkeit nicht vollständig erfasst werden können sollte die Anzahl der Vögel in
Abhängigkeit der Sichtungsentfernung und der Art korrigiert werden. Bisher existierte nur für
die beiden Seetaucherarten ein von Garthe et al. (2007) berechneter Korrekturfaktor von
1.9. Weitere Korrekturfaktoren werden in dem BfN-Projekt „Ermittlung von artspezifischen
Korrekturfaktoren für fluggestützte Seevogelerfassungen als Grundlage für Bestandsbe
rechnungen von Seevögeln im Rahmen des Monitorings in der deutschen Ausschließlichen
Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee“ bis Ende 2010 durch das FTZ ermittelt.