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Full text: Untersuchungen zum Einsatz der Laserbathymetrie in der Seevermessung

6 Ausschreibungs-Parameter einer Laserbathymetrie-Befliegung 
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könnten, auch die Punkte im Überlappungsbereich zweier Sensoren bei einem Doppelsystem 
bestehend aus einem Flach- und einem Tiefwassersensor genannt. Im Projekt wurden bei der 
zweiten Messkampagne mit den Sensoren Chiroptera und HawkEye II nur dann die HawkEye Il-Daten 
ausgewertet und geliefert, wenn mit dem Chiroptera keine Seebodenpunkte gefunden werden 
konnten. Für Kontrollzwecke kann es jedoch sinnvoll sein, beide Punktwolken vollständig zu haben. 
Da insbesondere die Klassifikation viel manuelle Arbeit bei der Prozessierung erfordert, könnten 
beispielsweise alle Punkte des Tiefwassersensors, die vom Flachwassersensor in besserer Qualität 
abgedeckt sind, der Klasse „Sonstige" zugeordnet werden. Nur ein Überlappungsbereich von 
mindestens 1 m Tiefendifferenz sollte von beiden Sensoren als Meeresboden klassifiziert 
bereitgestellt werden. Weiterhin wurden auch alle Rohdaten (Full-Waveform und Trajektorien) 
gefordert, um gegebenenfalls die Ergebnisse selbst rekonstruieren oder mit einer anderen Software 
zukünftig erneut prozessieren zu können. So wäre beispielsweise ein Vergleich von Sensoren besser 
durchführbar, wenn die Daten mit demselben Programm berechnet wurden. Am SFIOM (Abschnitt 
6.2) wurde weiterhin festgestellt, dass sich die erneute Prozessierung älterer Daten mit einer 
weiterentwickelten Programmversion lohnen kann, da die Anzahl der detektierten Punkte durch die 
verbesserten Algorithmen deutlich steigen kann. Die Formate der Rohdaten sind üblicherweise 
sensorspezifisch und derzeit nur mit einem herstellereigenen Auswerteprogramm bearbeitbar. Dies 
wurde im Projekt jeweils für einen gewissen Zeitraum mit gefordert. In diesem Zusammenhang ist zu 
nennen, dass die einheitliche Prozessierung von (Full-Waveform-)Daten verschiedener Fiersteller mit 
demselben Programm aktuell (noch) nicht durchführbar ist und die eigenständige Auswertung der 
Signalformen somit als komplexe Aufgabe anzusehen ist. Es gibt bereits Bestrebungen mit 
PulseWaves (rapidlasso, 2015) ein kompatibles und freies Datenformat für georeferenzierte 
Signalformen einzuführen. Die Daten für die Weiterverarbeitung nach den eigenen Bedürfnissen (und 
mit eigener Software) sollen in Zukunft aus der sensorspezifischen Auswertesoftware exportiert 
werden können. Momentan ist diese Funktion der Programme in den meisten Fällen jedoch noch 
nicht operationeil umgesetzt, so dass man auf die Algorithmen der Firmen angewiesen ist. Aus 
diesem Grund konnte im Rahmen des Projektes noch nicht tiefergehend auf die Analyse der 
Signalformen eingegangen werden. Aktuell ist das IPI jedoch an zwei laufenden Doktorarbeiten 
beteiligt, die sich mit der Auswertung der Full-Waveforms von Laserbathymetrie-Daten 
auseinandersetzen. Durch diese Schwierigkeiten ist es nach dem jetzigen Stand somit 
empfehlenswert, im Falle einer Befliegung die Prozessierung und Auswertung dem Auftragnehmer zu 
überlassen. Er hat die erforderliche Expertise, um das bestmögliche Ergebnis aus den Daten ableiten 
zu können. Dies führt jedoch dazu, dass bei der Beauftragung mehrerer Firmen die Qualität der 
Auswertung (insbesondere in FHinblick auf Genauigkeit und Klassifikation) variieren kann und am BSFH 
überprüft werden sollte. Außerdem ist anzumerken, dass im Fall der ersten Messkampagne mit dem 
Riegl VQ-820-G die Signalformen von nur etwa jedem 16. Punkt abgespeichert werden konnten. 
Besteht Bedarf an einer eigenen Auswertung der Rohdaten, sollte somit in der Ausschreibung eine 
Signalform für jeden Punkt gefordert werden, damit der potentielle Auftragnehmer einen 
entsprechend leistungsfähigen Sensor verwendet. 
Luftbilder während der Befliegung aufzunehmen ist von Vorteil, da sie bei der Auswertung der Daten 
helfen können. Zum einen kann man daraus Informationen über den vorherrschenden Seegang, also 
die Stärke der Brandung, ableiten, was wiederum bei der Interpretation der resultierenden 
Punktwolke helfen kann. Zum anderen können die Bilder zur Unterstützung der Klassifikation 
verwendet werden. Derzeit ist die Intensität des reflektierten Lasersignals das wichtigste
	        
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