6.1 Allgemeine Bemerkungen
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Flugkonfiguration mit dem entsprechenden Sensor gewährleisten können. In den Tests hat sich
jedoch gezeigt, dass die Forderungen der Order la aufgrund der derzeit noch nicht zuverlässig
funktionierenden Detektion von Unterwasserhindernissen nicht eingehalten werden konnten.
Die Flugplanung mit der Festlegung der anderen Parameter wird üblicherweise vom Auftragnehmer
durchgeführt, um die geforderten Genauigkeiten, Punktdichten und Eindringtiefen erreichen zu
können. Flöhere Punktdichten lassen sich erzielen, indem mit einer Streifenüberlappung von 60%
anstelle der üblichen 30% geflogen wird. Dies kommt z.B. bei größeren Flughöhen zur Anwendung,
um die ansonsten geringere Punktdichte aufgrund der längeren Wegstrecke zwischen Sensor und
Seeboden zu kompensieren. Wird generell die höhere Abdeckung gewünscht, müsste somit eine
größere Punktdichte oder explizit eine Überlappung von 60% gefordert werden. Solange die
Detektion der Unterwasserhindernisse mit Hilfe von Laserbathymetrie noch nicht zuverlässig ist,
könnte beispielsweise eine höhere Punktdichte hilfreich für deren Identifizierung in der Punktwolke
sein, da u. U. eine auffällige Anordnung der 3D Punkte ersichtlich wird und die Punkte innerhalb der
Wassersäule somit nicht als Rauschen eliminiert werden. Die geforderte Punktdichte kann ebenfalls
Auswirkungen auf die Wahl des Sensorträgers haben. In den meisten Fällen wird für die Vermessung
mittels Laserbathymetrie ein Flugzeug eingesetzt. Werden sehr hohe Punktdichten gewünscht, kann
auch der Einsatz von Hubschraubern in Betracht gezogen werden, welche langsamer fliegen können.
Da in diesem Fall die Aufnahme jedoch deutlich teurer werden würde, ist die Hubschrauber-gestützte
Methode eher für kleinere Gebiete geeignet. Die Entscheidung sollte von der Befliegungsfirma
getroffen werden. Der zweite Vorteil eines Hubschraubers ist die geringere Mindestflughöhe
verglichen mit einem Flugzeug. Dies ist jedoch nicht hilfreich, da die Augensicherheit beim Einsatz
des starken bathymetrischen Lasers gewährleistet werden muss.
Die Anforderungen an die Datenaufbereitung und Datenlieferung umfassten die unplausibilisierte
und plausibilisierte ALS-Daten im *.las-Format. Sie waren zu georeferenzieren und auf Seekartennull
(NHN) zu beschicken. Die Mindestanforderung für jeden Punkt waren folgende Attribute:
UTC Coordinated Universal Time
x, y, d UTM 32 Koordinaten, Tiefe (positiv)
r, n Nummer und Anzahl der Echos
I Intensität
K Klassifikation
Die Klassifikation umfasst die fünf Objektklassen Wasseroberfläche, Seeboden,
Unterwasservegetation (Seegras- und Algenteppiche), Unterwasserhindernisse (Steine, Wracke etc.)
sowie Land. Eine Einteilung in diese Objektklassen hat sich für die Auswertung bewährt. Aufgrund der
üblicherweise signifikant höheren Punktanzahl an Land durch die hohe Pulsrate des topographischen
Scanners ist auch die Trennung zwischen Wasser- und Landpunkten hilfreich für die weitere
Prozessierung. Es ist jedoch anzumerken, dass die Land-Wasser-Grenze im konkreten Fall bei einer
der Befliegungen nur ungenau im Zuge der Klassifikation detektiert werden konnte, da keine
zeitgleich erfassten Luftbilder Vorlagen und sie ausschließlich anhand der Laserdaten schwer zu
identifizieren ist. Bezüglich einer Ausschreibung ist generell darauf zu achten, dass die anschließende
Übergabe aller Daten im Auftrag verlangt werden sollten, wofür die Forderung einer weiteren
zusätzlichen Klasse „Sonstige" oder „Ausreißer" für alle nicht in die obigen Klassen passenden Punkte
sinnvoll sein kann. Im Speziellen seien neben den als Rauschen weggefilterten Punkten, welche zum
Teil ggf. fälschlicherweise als Rauschen klassifiziert und eigentlich zu anderen Objektklassen gehören