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Full text: Untersuchungen zum Einsatz der Laserbathymetrie in der Seevermessung

5 Studie zur Wirtschaftlichkeit 
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Abdeckung des Gebiets benötigt werden. Andererseits kann der Laser aufgrund des Energieverlusts 
durch die längere Wegstrecke in der Atmosphäre nicht mehr so tief eindringen und auch die 
Punktdichte am Boden wird durch die konstanten Scanwinkel am Sensor durch die größere 
Entfernung reduziert. Variieren lässt sich die Querüberdeckung der Flugstreifen. Typische Werte sind 
30% oder 60%. Bei einer 60-prozentigen Überdeckung wird jede Position zweimal vermessen, so 
dass viele Punkte zur Beschreibung der Topographie an Land und unter Wasser zu Verfügung stehen 
könnten. Außerdem lassen sich Objekte ggf. besser detektieren und von Rauschen unterschieden, 
wenn die Strukturen durch eine größere Anzahl von Punkten beschrieben wird. Der Nachteil der 
höheren Querüberdeckung ist, dass dadurch zur Abdeckung der Gesamtfläche mehr Flugstreifen 
(und damit auch mehr ineffektive Wenden des Flugzeugs) erforderlich sind. Die genauen 
Auswirkungen auf den Preis sowie die Qualität der Daten konnten im Rahmen des Projekts nicht 
festgestellt werden. Dies ist ein Punkt für mögliche zukünftige Arbeiten. Üblicherweise wird die 
Flugplanung von den Firmen selbst durchgeführt, die entsprechend der geforderten Genauigkeiten 
und Punktabstände am Seeboden die optimale Konfiguration selbst bestimmen. 
5.3 Ergebnis 
Wegen der zahlreichen Einflussfaktoren lassen sich die wahrscheinlich anfallenden Kosten für die 
laserbathymetrische Vermessung der deutschen Ostseeküste ausschließlich auf Grundlage der im 
Projekt gesammelten Erfahrungen nicht selbst abschätzen. Daher werden für den Vergleich die im 
vorherigen Abschnitt genannten Werte der beiden Befliegungsfirmen zu Grunde gelegt. Diese 
beziehen sich jedoch nicht explizit auf die in Abschnitt 4.4.2 und zur Berechnung der Echolotkosten 
herangezogenen Gebiete. Dennoch ist davon auszugehen, dass (im Rahmen der Schätzgenauigkeit) in 
etwa ähnliche Flächen zu erwarten sind. 
Auf Grundlage der Untersuchung und Kostenabschätzung hat sich herausgestellt, dass für die 
potentiellen Gebiete bis zu einer Wassertiefe von 2,0x Secchi-Tiefen die Laserbathymetrie 
wirtschaftlicher ist und zeitgleich einen Mehrwert durch Ergebnisse höherer Qualität erzielen kann, 
da anstelle der bisherigen schiffsbasierten Vermessung mit IHO S44 Order 2 sogar die Order lb 
(jedoch ohne Objektdetektion) erfüllt werden könnte. Somit ist der Einsatz von Laserbathymetrie in 
diesen Bereichen zu empfehlen. 
Betrachtet man nur den Tiefenbereich zwischen 0,7x und l,3x Secchi-Tiefen, für den ein 
Flachwassersensor wie etwa der Chiroptera einsetzbar wäre, ist der finanzielle Unterschied geringer. 
In diesem Fall wären in der Kalkulation für eine Vermessung mit dem Vertikallot nach S44 Order 2 
entsprechend Tabelle 28 etwa 2,2 Mio. € (3.883.370 € - 1.724.917 €) anzusetzen. Die Befliegung mit 
dem Chiroptera würde etwa 4Mio.€ kosten. Allerdings beinhaltet der Wert die Erfassung der 
gesamten Küste zwischen 0 und der l,3x Secchi-Tiefe, obwohl die Flächen zwischen 0 und 0,7x Secchi 
nicht für diesen Vergleich berücksichtigt werden sollen. Zieht man von den Gesamtkosten den Anteil 
dieser Fläche ab, welcher nach Tabelle 26 etwa 44% beträgt, so beläuft sich die Kostenabschätzung 
für eine Befliegung des Bereichs zwischen 0,7x - l,3x Secchi-Tiefen mit dem Chiroptera ebenfalls auf 
2,2 Mio. €. Somit ist eine luftgestützte Aufnahme dieses für die Seevermessung weniger 
bedeutenden Bereichs ähnlich teuer wie eine Vermessung per Schiff. Die zu erzielenden 
Genauigkeiten wäre bei der Laserbathymetrie dennoch mit Order lb besser als die der Echolot- 
Messungen, welche nur Order 2 erfüllen.
	        
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