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Full text: Untersuchungen zum Einsatz der Laserbathymetrie in der Seevermessung

5.2 Laserbathymetrie 
Es sollte jedoch bedacht werden, dass auch bei einer Laserbathymetrie-Befliegung 
Vermessungsschiffe für gewisse Aufgaben eingesetzt werden sollten. Auch wenn vom Auftragnehmer 
im Vorhinein nicht unbedingt regelmäßige Secchi-Messungen zur Bestimmung des optimalen 
Zeitpunkts zur Aufnahme gewünscht werden, so sollten zumindest relativ zeitnah während der 
Befliegung die Sichttiefen an unterschiedlichen Stellen im Untersuchungsgebiet ermittelt werden. 
Dies kann anschließend der Qualitätskontrolle dienen, um die im Auftrag vom Auftragnehmer 
geforderte Genauigkeit zu überprüfen. Wird sie nicht eingehalten, so muss der Auftragnehmer ggf. 
nachbessern. Zur Vorbereitung einer Befliegung sollten zusätzlich Referenzflächen und einige 
Kontrollflächen im Gebiet ebenfalls per Fächerecholotmessungen erfasst werden, etwa direkt nach 
der Auftragsvergabe. Die Referenzflächen dienen dem Auftragnehmer zur Georeferenzierung der 
gesamten Punktwolke. Die Kontrollflächen sind intern und ermöglichen das Bestimmen vertikaler 
(und ggf. auch horizontaler) Abweichungen zwischen der Punktwolke aus Laserbathymetrie und den 
Echolot-Daten. 
Die vorherigen Absätze lassen erkennen, dass zudem einige Personalkosten am BSH zur 
Qualitätsprüfung der Laserdaten anfallen werden. Der Aufwand könnte etwas größer sein als bei der 
Qualitätskontrolle der hauseigenen Echolotdaten, da die Daten von einer Fremdfirma bereitgestellt 
werden. 
Nach den Schätzungen zweier Firmen dürfte für die Befliegung der gesamten deutschen Ostseeküste 
mit dem HawkEye III Sensor etwa mit 6 Mio. € bzw. 4-7 Mio. € zu rechnen sein. Für den ersten Fall ist 
bekannt, dass dabei mit einer Fläche von ca. 7000 km 2 und 4 Monaten Zeitaufwand für die Erfassung 
kalkuliert wurde. Die Fläche ist somit deutlich größer als die der in Abschnitt 4.4.2 identifizierten 
Gebiete, da zur Planung wahrscheinlich regelmäßige (und die erfassbaren Gebiete vollständig 
umschließende) Formen anstelle von exakten Polgyongrenzen zugrunde gelegt wurden. Eine 
Aufnahme mit dem Chiroptera wäre günstiger (ca. 4 Mio. €), allerdings ist dieser Sensor wegen der 
geringeren Eindringtiefe für Seevermessung eher ungeeignet. Die Auswertung inklusive Klassifikation 
der Punktwolke ist dabei bereits in den oben genannten Summen berücksichtigt. Ausschlaggebend 
für den höheren Preis beim HawkEye III sind neben der stärkeren Eindringtiefe (und den damit 
erzielbaren besseren Ergebnissen) vor allem das Gewicht und die Größe des Sensors, die die Wahl 
des Flugzeugs beeinflussen. Er kann nur in größeren Maschinen eingesetzt werden, deren Unterhalt 
üblicherweise teurer ist. Auf der anderen Seite vereint er gleich drei Laser-Kanäle (topographisch, 
Flachwasser- und Tiefwasser-Bathymetrie) sowie eine Kamera. Werden Flachwasser- und 
Tiefwassersensoren nicht in einem Gerät kombiniert für die Vermessung verwendet, muss das 
Untersuchungsgebiet mit hoher Wahrscheinlichkeit zweimal nacheinander mit unterschiedlicher 
Sensorik beflogen werden, was sich durch die erhöhte Flugkilometeranzahl ebenfalls auf den Preis 
auswirken wird. Die zeitgleiche Erfassung aller Kanäle sowie der Bilder hat u. U. Vorteile bei der 
Auswertung der Daten. So kann etwa die Klassifikation verbessert werden, wenn simultan 
aufgenommene Luftbilder vorliegen, die die Szene inklusive der aktuell vorherrschenden Wellen 
zeigen. 
Die Flugparameter haben ebenfalls Einfluss auf die Kosten bei einer Laserbefliegung. Üblicherweise 
schlagen die Firmen die optimale Flughöhe selbst vor. Sie ist zur Einhaltung und Sicherstellung der 
Augensicherheit nach unten begrenzt. Es hat sich heraus gestellt, dass mit 400 m bis 500 m Höhe 
gute Ergebnisse erzielt werden und dies gleichzeitig ein Kompromiss aus Qualität und 
Wirtschaftlichkeit dazustellen scheint. Fliegt das Flugzeug noch höher, werden einerseits die 
erfassten Flugstreifen am Boden bzw. im Wasser breiter, so dass generell weniger Flugstreifen zur 
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