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Full text: Untersuchungen zum Einsatz der Laserbathymetrie in der Seevermessung

5 Studie zur Wirtschaftlichkeit 
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5.2 Laserbathymetrie 
Das Abschätzen der Kosten für die Laserbathymetrie ist schwierig, da sie von zahlreichen Faktoren 
abhängen. Im Rahmen dieses Projektes wurden für die Testgebiete bei Poel Preise im Intervall von 
etwa 400 - 1800 € pro Quadratkilometer inklusive Auswertung verlangt. Generell kann man sagen, 
dass striktere Vorgaben an den Auftragnehmer (z.B. bezüglich des Aufnahmedatums) und höhere 
Genauigkeitsanforderungen die Kosten erhöhen, da seine Flexibilität eingeschränkt wird. Erfolgt eine 
tiefenabhängig gestaffelte Genauigkeitsforderung, welche explizit die Verwendung eines zweiten 
Tiefwassersensors zusätzlich zu einem hochauflösenden Flachwassersensor erfordert, äußert sich 
dies deutlich im Preis. Wesentlich ist weiterhin die Größe, Form und Orientierung der Testgebiete. 
Demzufolge ist es günstig, wenn lange Flugstreifen geflogen werden können, da das Wenden des 
Flugzeugs ineffektiv ist. Bei kleinen, kompakten Gebieten wie etwa den Riffen mit je lxl km waren 
vielen Kurven notwendig, so dass dabei mit Preisen zwischen 3.000 und 15.000 €/km zu rechnen war. 
Soll insgesamt eine große Fläche erfasst werden, so kann ebenfalls mit geringeren Kosten kalkuliert 
werden. Es ist somit davon auszugehen, dass die im Projekt gewonnenen Erfahrungen bezüglich der 
Kosten pro Quadratmeter aufgrund der kleinen Testgebiete etwas höher sind als bei einem 
operationeilen Einsatz. 
Aber auch weitere, bei der Auftragsvergabe nicht planbare Faktoren sind bei der Preisbestimmung 
von Bedeutung. So kann die eigene Befliegung beispielsweise günstiger werden, wenn die 
Befliegungsfirma in der Nähe einen weiteren Auftrag hat, so dass u. A. zusätzliche Kosten für den 
Transit des Flugzeugs wegfallen. Insbesondere bei kleineren aufzunehmenden Gebieten kann dieser 
Effekt einen großen Einfluss auf den Preis haben. Gegebenenfalls kann es also sinnvoll sein, mit 
angrenzenden Ländern zusammenzuarbeiten und gemeinsam eine Befliegung der Küste zu planen. 
Der Aussage einer Firma zufolge wird dieser Effekt ab einer gewissen Maximalgröße des Gebietes 
jedoch keinen Unterschied mehr machen, da die Aufnahme ohnehin nicht am Stück durchgeführt 
werden kann und somit Flugzeug, Material und Personen mehrfach ins Messgebiet befördert werden 
müssen. Somit würde es sich preislich nicht auswirken, ob man die gesamte deutsche Ostseeküste 
für eine Befliegung auf einmal ausschreibt oder z.B. in drei etwa gleichgroße Flächen für jeweils 
eigene Aufträge aufteilt. Ein weiterer Einflussfaktor auf die Kosten einer Messkampagne kann die 
Anzahl potentieller Bewerber auf eine Ausschreibung sein, da durch die Konkurrenz für den 
Auftraggeber der Preis sinkt. Dementsprechend hat auch die Anzahl an verfügbaren Unternehmen 
Auswirkungen. Die Auftragslage bei den einzelnen Unternehmen zum Zeitpunkt der geplanten 
Befliegung kann ebenfalls einen Einfluss haben. 
In den Gesprächen mit den Befliegungsfirmen hat sich gezeigt, dass sie gerne möglichst wenig 
Vorgaben bekommen möchten, um beispielsweise den optimalen Zeitpunkt der Vermessung selbst 
zu bestimmen, sobald die Umweltbedingungen wie Wetter und Sichttiefe des Wassers entsprechend 
ihrer Erfahrungen und aktueller Messwerte gut geeignet sind. Wird gefordert, dass der Messflug z.B. 
im Monat April durchgeführt werden soll, muss sich das Unternehmen während des gesamten 
Zeitraums auf Abruf bereithalten, wodurch die Kosten steigen. Als Informationsquellen zur 
Ermittlung eines guten Zeitpunkts werden dabei u. A. Wettervorhersagen, historische Daten sowie 
Satellitendaten zur Bestimmung der Sichttiefen heran gezogen. Ob zusätzlich schiffsgebundene 
Secchi-Messungen durchgeführt und bereitgestellt werden sollen, müsste individuell besprochen 
werden. Aufbauend auf den Erfahrungen der Firmen ist dies teilweise nicht notwendig.
	        
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