4.4 Bewertung und Ausblick
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werden musste. Als Beispiel sei hier der Bereich im Osten zur polnischen Grenze genannt. Bei der
weiteren Auswertung sollten die dadurch entstandenen Unsicherheiten unbedingt bedacht werden.
Anzumerken ist weiterhin, dass die guten Sichtverhältnisse im Frühjahr insbesondere durch den
Zeitpunkt der Phytoplankton-Frühjahrsblüte beendet werden. Diese setzt üblicherweise in der
westlichen Ostsee im März ein und findet in der östlichen Ostsee etwas verzögert statt. In flachen
Küstenbewässern trifft diese Aussage allerdings nur bedingt zu, da zusätzlich zu dem autochthonen
Algenwachstum weitere Einflussgrößen wie windbedingte Sedimentaufwirbelung, landseitige
Einträge über Flüsse sowie weitere diffuse Nährstoffeinträge z.B. in Bodden und Flaffen (abhängig
von Schneeschmelze und Niederschlägen) Auswirkungen auf das Algenwachstum haben. (Wasmund,
2014).
Ein Verlauf über den jährlichen Beginn der Algenblüte seit 1998 vor Fleiligendamm ist abrufbar unter
http://www.io-warnemuende.de/algenblueten-vor-heiligendamm-ueberblick.html .
Abbildung 53: Interpolierte Secchi-Tiefen im November.
Verglichen mit den ermittelten Sichttiefen für das Frühjahr ergeben sich für den November
(Abbildung 53), welcher den Untersuchungen zufolge der Zeitpunkt mit den besten Secchi-Tiefen im
Flerbst ist, etwas schlechtere Verhältnisse. Insbesondere im Bereich der Mecklenburger Bucht ist die
See etwas trüber, wohingegen die Lübecker Bucht im November bessere Sichttiefen aufweisen kann
als im Frühjahr. Speziell in den Bodden herrschen durch die hohe Trübung des Wassers großteils mit
Sichtweiten von weniger als einem Meter praktisch ganzjährig eher ungeeignete Bedingungen für
Laserbathymetrie.