4 Auswertungen spezieller Untersuchungen
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Während der fünfjährigen Beobachtung lagen in den Monaten März und April vor Beginn der
Algenblüte, sowie im November im Herbst im Durchschnitt die besten Sichttiefen vor. Auf Grundlage
dieser Werte wurden für diesen Bericht zwei gemittelte Datensätze erstellt: Eine Auswertung
erfolgte für den Frühling auf Basis der Mittelwerte von März und April. Für die zweite Analyse
wurden die fünfjährigen Mittelwerte des Monats November zu Grunde gelegt. Um eine flächenhafte
Aussage über die Sichttiefe treffen zu können, werden diese Einzelwerte über den gesamten Bereich
der Ostsee inter- und extrapoliert. Es wird somit angenommen, dass sich ein Wert über ein größeres
Gebiet erstreckt, obwohl die Sichttiefen lokal variieren können. Insgesamt handelt es sich ausgehend
auf der beschriebenen Datengrundlage nur um eine Approximation der Secchi-Tiefen. Genauere
Ergebnisse in Bezug auf die räumliche und eventuell auch zeitliche Auflösung könnten in Zukunft
zusätzlich Satellitendaten liefern, da sie eine flächenhafte Ermittlung der Sichttiefen ermöglichen. In
(Hübner, 2014) hat sich gezeigt, dass die Daten des Satellits EnviSat in einem stichprobenartigen
Vergleich „nur sehr selten drastisch von den Messungen mit der Secchi-Scheibe abweichen." Im
Rahmen dieses Projekts konnte dies nicht weiter untersucht werden. In der vorliegenden Arbeit
wurden daher für die Identifikation die Einzelwerte zu den beiden Zeitfenstern getrennt voneinander
mit der Methode „Spline mit Barriere" in der Software ArcMap 10.1 interpoliert. Um sicherzugehen,
dass sich beispielsweise die verhältnismäßig schlechte Sichttiefe in Bodden nicht über den schmalen
Küstenstreifen (Land) hinweg in die Ostsee ausbreitet, erfolgte die Interpolation nur innerhalb eines
Küstenlinien-Polygons, welches aus dem Echolot-Raster abgeleitet wurde.
Abbildung 52: Interpolierte Secchi-Tiefen im Frühjahr (März-April).
Abbildung 52 zeigt die interpolierten Sichttiefen für das Frühjahr in den Monaten März und April.
Zusätzlich sind die Messstationen der Secchi-Werte eingezeichnet. Man kann gut erkennen, dass die
Verteilung dieser Stationen nicht optimal ist und insbesondere zur Wasserseite deutlich extrapoliert