4.1 Seevermessung im Flachwasser-Bereich
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AHAB, der Hersteller des Sensors, gibt als nominelle Eindringtiefe den Wert von ca. l,5x Secchi unter
bestimmten Bedingungen an. Diese Tiefe wird nahezu erreicht.
Tabelle 20: Vergleich der Eindringtiefe und Punktanzahl von Chiroptera beim Flug 2013 und Flug 2014 (Mai).
Chiroptera 2013
Chiroptera 2014
Seebodenpunkte
124.331.336
116.825.883
< l,0x Secchi
114.295.567
91,9 %
100.159.862
85,9 %
< l,5x Secchi
9.998.369
8,0 %
16.654.326
14,3 %
< 3,0x Secchi
37.400
0,0 %
11.695
0,0 %
Tabelle 20 stellt zu den relativen Werten ausgedrückt durch die Punktdichten zusätzlich die jeweils
absolute Anzahl von Seebodenpunkten zusammen. Demnach konnten bei der Chiroptera-Aufnahme
2013 etwa 8 Mio. Punkte mehr am Meeresboden detektiert werden, welche aber fast alle im
flacheren Bereich (kleiner als die einfache Secchi-Tiefe) zu liegen kamen. Zudem ist der Abstand
dieser Seebodenpunkte zueinander schlechter als bei der Befliegung 2014, was sich durch die
größere abgedeckte Fläche, aber die dennoch etwas geringere Punktdichte äußert. In den tieferen
Regionen bis zu l,5x Secchi erzielte der Flug 2014 bessere Ergebnisse. Die Ursache für das etwas
unterschiedliche Verhalten trotz fast vergleichbarer Flugbedingungen und dem heraus gerechneten
Effekt der abweichenden Secchi-Tiefen während der Messung könnte in anderen Umwelteinflüssen
wie etwa dem Wellengang liegen. In weiterführenden Arbeiten könnten hierzu tiefergehende
Untersuchungen durchgeführt werden. Außerdem sei angemerkt, dass es sich bei der Normalisierung
der Secchi-Tiefe ebenfalls nur um Approximationen handelt, da die wenigen punktweisen Messungen
über den gesamten Überlappungsbereich inter- und extrapoliert wurden. Dies kann kleine
Verfälschungen des Ergebnisses hervorrufen. Generell lässt sich anhand der Untersuchungen aber
erkennen, dass in beiden Fällen ein vergleichbares und gutes Ergebnis erzielt wurde. Der Chiroptera
scheint somit zuverlässig zu arbeiten.
4.1.3 Vergleich Chiroptera & HawkEye II mit HawkEye III
Analog zur vorherigen Auswertung der beiden Chiroptera-Flüge soll in diesem Abschnitt ein weiterer
Vergleich durchgeführt werden. In diesem Fall werden die Befliegungen 2013 und September 2014
analysiert, um die unterschiedlichen Qualitäten der Tiefwassersensoren herauszustellen. Im Jahr
2013 kam die Kombination zweier Sensoren zum Einsatz, um mit dem Chiroptera einerseits den
Flachwasserbereich und andererseits mit dem HawkEye II auch größere Tiefen über l,5x Secchi zu
erfassen. Nach der Fertigstellung der Entwicklungsarbeiten des neusten Sensors von AHAB konnte
weiterhin mit dem HawkEye III im September 2014 eine Befliegung durchgeführt werden, um anhand
einiger Testflugstreifen das Potential abzuschätzen. Nominell sind die Leistungsparameter des
HawkEye III, der intern innerhalb eines Gehäuses ebenfalls mit einen Flachwasser- sowie einen
Tiefwasser-Kanal operiert, ähnlich zu der Kombination aus Chiroptera und HawkEye II. Der
Tiefwasser-Kanal des HawkEye III weist jedoch mit 10 kHz eine etwas höhere Pulsrate auf als der
HawkEye II mit 4 kHz. Dementsprechend lässt sich ein Vergleich der Ergebnisse durchführen, für den
erneut die Seebodenpunkte im Überlapppungsgebiet beider Messkampagnen untersucht werden.