4 Auswertungen spezieller Untersuchungen
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Abbildungen 31 bis 35. Einige größere Abweichungen lassen sich u. U. erneut auf mögliche
Interpolationsfehler bei der Berechnung des Geländemodells aus den unregelmäßig verteilten
Echolotdaten zurückführen.
Im Fall der Befliegung vom November 2012 zeigt sich in Abbildung 31, dass die mittleren
Abweichungen bis zu einer Tiefe von 7 m kleiner als 25 cm sind und somit die Laserbathymetrie-
Daten einigermaßen zum Echolot-DGM passen. Auffällig ist besonders die Richtung der Abweichung.
Während in Abbildung 30 festgestellt wurde, dass bei den Daten dieses Flugs die Punkte tendenziell
unterhalb derer der Echolot-Messungen liegen, verläuft der mittlere Fehler nun eher oberhalb der
Null-Linie im positiven Bereich. Dies lässt sich anhand einiger sehr großer Abweichungen in den
positiven Bereich erklären, die den Mittelwert der Abweichungen stark beeinflussen. Betrachtet man
den Median (nicht dargestellt), so liegt dieser bis 7 m großteils im negativen Bereich. Die einseitige
Verschiebung der Abweichungen lässt sich ebenfalls an den 95%-lntervallen der Differenzen
erkennen. Während sie zur negativen Seite hin nahezu im gesamten dargestellten Bereich innerhalb
oder knapp außerhalb der IFIO S44-Toleranzgrenze für Order lb von 50 cm liegt, weicht sie in die
positive Richtung deutlich mehr ab. Bis zu einer Tiefe von 7 m beträgt sie etwa 1 m im Mittel,
anschließend werden die Abweichungen signifikant größer bis hin zu über 8 m bei einer Tiefe von
11 m. Die Punkte werden insbesondere im tiefen Bereich somit eher flacher dargestellt. Die großen
Abweichungen könnten sich u. A. auf die Klassifikation zurückführen lassen, da (Rausch-)Punkte
fälschlicherweise der Klasse Seeboden zugeordnet wurden.
35%
30%
25% if
rt>
c
o
20% g-
3
■ö
c
15% =
5
rt>
10 % §
5%
0 %
Tiefe [m]
Abbildung 31: Verteilung der vertikalen Abweichung des Flugs 2012 zu den Echolot-Daten in Bezug auf die Tiefe. Die
blaue Kurve stellt die mittleren Abweichungen inklusive des 95% Intervalls in schwarz (gestrichelt) dar. Die violettfarbene
Kurve zeigt erneut die Häufigkeit der Seebodenpunkte in einer Tiefe. Die mittlere Secchi-Tiefe betrug während der
Messung etwa 6,8 m.
Ein sehr ähnliches Bild ergibt sich für die Nachbefliegung 2012 (Abbildung 32). In diesem Fall werden
bis zu einer Tiefe von 6,5 m die vorgegebenen Toleranzgrenzen der Order lb nahezu vollständig
eingehalten. Die Abweichungen, insbesondere in Richtung der positiven y-Achse, sind somit deutlich
geringer. Für größere Tiefen driftet der mittlere Fehler erneut stark ab, so dass auch diese Punkte
flacher als die interpolierten Echolot-Punkte erscheinen. Generell lässt sich auf Grundlage der
Testergebnisse sagen, dass unter günstigen Bedingungen und bei einer guten Prozessierung der
Daten mit dem VQ-820-G die Anforderungen zur vertikalen Genauigkeit der IFIO Order lb etwa bis
zur einfachen Secchi-Tiefe knapp eingehalten werden könnten.