Skip to main content

Full text: Untersuchungen zum Einsatz der Laserbathymetrie in der Seevermessung

4.1 Seevermessung im Flachwasser-Bereich 
44 
Für einen einfacheren quantitativen Vergleich werden in Tabelle 17 für die Flüge zusätzlich die 
Anteile der Tiefendifferenzen aufgelistet, die kleiner (oder gleich) ±10, ±30, ±50 oder ±100 cm sind. 
Anhand der Werte lässt sich erkennen, dass die Seebodenpunkte vom Mai 2014 am besten zu den 
Referenzdaten passen. Mehr als 50% aller Abweichungen sind dabei im ±10 cm-lntervall. Auch bei 
den anderen Genauigkeitsstufen werden die besten Werte bei diesem Flug erzielt. Als zweitbester 
Datensatz passt der vom September 2014, bei dem noch 43,4 % der Abweichungen kleiner sind als 
10 cm, gefolgt vom September 2013 mit 36,7% im selben Intervall. Die Werte für das 30-, 50- und 
100 cm-lntervall sind bei den beiden Befliegungen in etwa vergleichbar. Ein bisschen abgeschlagen 
folgen die Flüge mit dem Riegl Sensor 2012. Bei der Flauptbefliegung weisen nur 18,2 % aller Punkte 
vertikale Abweichungen kleiner als 10 cm auf im Vergleich zu den Echolot-Referenzdaten. Die 
größere Streuung der Differenzen zeigt sich zudem in den deutlich geringeren Werten für das 30- und 
50 cm-lntervall mit 53,3% bzw. 73,4%. Für die Nachbefliegung sind die Abweichungen im 10-, 30- 
und 50 cm-lntervall jeweils zwischen 8% und 16,7% besser. Bei der Interpretation der Ergebnisse 
sollte berücksichtigt werden, dass sowohl die Anzahl der Seebodenpunkte als auch die Eindringtiefen 
abhängig vom Sensor unterschiedlich sind. Weiterhin können kleinere Ungenauigkeiten durch die 
Interpolation des Echolot-Rasters entstanden sein. 
Nachdem für jeden Messflug die Abweichungen zur Referenz insgesamt betrachtet wurden, um die 
generelle Genauigkeit abschätzen zu können, soll nun eine tiefenabhängige Untersuchung der 
vertikalen Differenzen zwischen Laserbathymetrie-Seebodenpunkten und den interpolierten 
Echolotdaten erfolgen. Auf diese Weise kann ermittelt werden, ob die Genauigkeit beispielsweise in 
den tieferen Bereichen deutlich abnimmt. Die blauen Kurven in den Abbildungen 31 bis 35 
repräsentieren dabei den Mittelwert der Abweichungen in dem entsprechenden Tiefenintervall auf 
der x-Achse. Dafür wurden für jedes Pixel des Echolot-Rasters die nächstgelegenen Laser- 
Seebodenpunkte in 2D bis zu einem Abstand von 2 m bestimmt sowie deren vertikale Differenz 
berechnet, bevor sie in die Tiefenintervalle quantifiziert wurden. Zusätzlich sind die 95%-lntervalle 
der Abweichungen für jeden Flug als über die schwarz gestrichelte Linie verbundene Fehlerbalken 
eingezeichnet, um die Genauigkeiten darzustellen. Die beiden orangefarbenen und nahezu 
horizontalen Linien repräsentieren jeweils die erlaubte vertikale Genauigkeit (IHO TVU max ), welche 
die IHO für die Order lb für die entsprechende Wassertiefe vorgibt. Sie berechnen sich nach 
Formel 6 mit den Parametern aus Gleichung 10 (Seite 10 bzw. 11) und ergeben für die untersuchten 
flachen Wassertiefen etwa ±50 cm. Generell sollten sich somit die beiden schwarz-gestrichelten 
Kurven zwischen den beiden orange-farbenen Grenzwerten befinden, damit in dieser Wassertiefe die 
Genauigkeitsanforderungen der IHO Order lb erfüllt sind. Die IHO-Grenzwerte, die Abweichungen 
sowie deren Konfidenzintervalle beziehen sich auf die linke vertikale Achse des Diagramms. Da 
anhand der 95%-Abweichungen nicht abgelesen werden kann, auf wie vielen Seebodenpunkten 
dieser Wert basiert, wird zusätzlich erneut das Histogramm dieser Punkte in jeder Abbildung mit 
dargestellt. Diese (farbige) Kurve bezieht sich auf die rechte Vertikalachse. Somit kann abgeschätzt 
werden, ob es sich tendenziell um eine repräsentative Genauigkeit basierend auf vielen 
Messpunkten handelt, oder ob nur wenige, eventuell als Ausreißer anzusehende Punkte (z.B. durch 
Klassifikationsfehler etc.) für eine große Abweichung verantwortlich sind. Eine deutliche Abweichung 
in einem Intervall bei einer großen Anzahl von Punkten ist somit ungünstiger als in einem 
Tiefenbereich, in dem nur sehr wenige Punkte vorhanden sind. Aus Visualisierungsgründen wird die 
Tiefe am rechten Ende der x-Achse jeweils bis zu dem Intervall angezeigt, in dem mehr als 100 
Laserpunkte liegen. Zu beachten sind die unterschiedlichen Maßstäbe der Achsen in den einzelnen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.