3.3 Messkampagne 2014
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Der neue HawkEye III, welcher im September zum Einsatz kam, stellt von den Spezifikationen in etwa
eine Kombination aus dem Chiroptera und dem HawkEye II dar. Dies hat den Vorteil, dass die
zeitgleiche Datenaufnahme durch die Reduktion auf ein (dafür größeres) Instrument wesentlich
einfacher ist, da nur ein Gerät installiert werden muss. Der Scanner verwendet drei verschiedene
Laserkanäle. Ein Infrarotkanal mit einer Pulsrate von 500 kHz dient zum Erfassen der
topographischen Gebiete. Ein hochauflösender Flachwasserkanal scannt bis zur 1,5-fachen Secchi-
Tiefe mit 35 kHz und entspricht somit etwa dem Chiroptera. Der dritte Kanal ist zuständig für die
tiefen Bereiche bis zu drei Secchi-Tiefen und erfasst diese mit 10 kHz. Die Pulswiederholrate ist damit
höher als beim HawkEye II, der nur 4 kHz aufweist. Die typischen Punktdichten sind mit 0,4
Punkten/m 2 im Tiefwasserkanal, 1,5 Punkten/m 2 im bathymetrischen Kanal sowie >12 Punkten/m 2
im topographischen Kanal angegeben. Die bathymetrische Genauigkeit beträgt 0,15 m im
Flachwasserkanal (2a; 400 m Flughöhe mit 60 m/s) bzw. lässt sich für den starken Laser
entsprechend Formel 6 berechnen über den Zusammenhang:
Gdeep = V°< 32 + (0,013 * Wassertiefe) 2 m (13)
Weiterhin umfasst der HawkEye III optional eine 80 Megapixel Kamera mit den vier Bändern Rot,
Grün, Blau und nahes Infrarot (AHAB HawkEye III, 2015).
3.3.3 Befliegung und Datenbereitstellung - Mai 2014
3.3.3.1 Testgebiete
Wie bereits bei der Befliegung 2013 wurden wieder 2 Testgebiete bei der Insel Poel sowie die beiden
künstlichen Riffe beflogen. Die Konfiguration der Gebiete bei Poel hat sich leicht geändert (Abbildung
14). Hauptsächlich wurde das diagonale Gebiet, bezeichnet als Area 2, etwas näher an die Küste
gelegt, so dass ein größerer Teil der Land-Wasser-Grenze beobachtet werden konnte. Weiterhin
wurde Area 1 im Nordwesten etwas reduziert, da hier im deutlich zu tiefen Bereich (>20 m) ohnehin
nicht mit einer erfolgreichen Datenaufnahme bei ausschließlicher Verwendung des Chiroptera
Sensors zu rechnen war. Dennoch sind kleine Bereiche mit bis zu 20 m Tiefe enthalten. Im Osten
überdeckt das Fluggebiet erneut Teile des Salzhaffs. Die Gesamtfläche beträgt 148 km 2 .
Bei der Befliegung der beiden Riffe (Abbildung 15) ist auffällig, dass Aerodata bei der Flugplanung
lange, beide Riffe abdeckende Flugstreifen bevorzugt gegenüber der separaten Befliegung beider
Riffe, wie es z.B. in der Befliegung 2013 durchgeführt wurde. So entsteht anstelle der zwei Mal 1 km 2
insgesamt noch eine vermessene Fläche von 24,5 km 2 .