3 Ergebnisberichte der Messkampagnen
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3.2.3 Datenprozessierung und -Beschreibung
Aufgrund der geringeren Qualität der HawkEye II Punkte wurden diese nur an den Stellen prozessiert
und ausgeliefert, wo der Chiroptera Sensor keine Daten liefern konnte. Ein Vergleich der
Punktwolken beider Systeme ist wegen des fehlenden Überlappungsgebiets somit nicht möglich.
Falls dies für zukünftige Flüge gewünscht ist, sollte es in der Ausschreibung bei Verwendung eines
Doppelsystems speziell gefordert werden (vgl. Abschnitt 6.1). Weiterhin wurden bei den HawkEye-
Daten die Punkte am Rand des Scanbereichs wegen niedrigerer Qualität anhand des Scanwinkels
gefiltert und nicht für die weitere Auswertung verwendet. Generell kamen für die Prozessierung die
Programme LiDAR Survey Studio (LSS) für die Chiroptera-Daten bzw. für die Prozessierung der
FlawkEye-Daten dessen Vorgänger Coastal Survey Studio (CSS) von der Firma AFIAB zum Einsatz.
Weiteführende Bearbeitungen wurden anschließend mit der Software TerraScan von TerraSolid
durchgeführt. Genauere Informationen zur Auswertung und Klassifikation können im
Abschlussbericht zu dieser Befliegung (Topscan, 2014) gefunden werden.
Die Auslieferung der finalen Daten verzögerte sich deutlich um ein halbes Jahr (Sommer 2014 statt
der auftragsmäßig festgesetzten Bereitstellung im November 2013), da für die gesamte Punktwolke
ein unregelmäßiger Flöhenoffset von teilweise bis zu 70 cm beobachtet wurde. Nach ausgiebigen
Nachforschungen hat Topscan einen Fehler in der Auswertesoftware identifizieren können. Das
Problem lag demnach in der Berechnung und Interpolation der Geoidundulationen, die bei der
Georeferenzierung der Messungen angebracht werden mussten.
Die jeweils registrierten Punkte (sowie deren Einteilung in die fünf geforderten Objektklassen) sind
getrennt nach den Sensoren Chiroptera und HawkEye II in den Tabellen 7 bis 10 aufgelistet. Eine
Zusammenfassung für alle 4 Testgebiete findet sich in Tabelle 11. Generell ist die Anzahl der
Chiroptera-Punkte deutlich höher als die des HawkEye II. Dies liegt zum einen daran, dass die
HawkEye-Daten nur an den für den Chiroptera zu tiefen Stellen ausgewertet wurden und zum
anderen an der schlechteren Messfrequenz des stärkeren Sensors. Dementsprechend liegen vom
HawkEye II auch keine Punkte an Land vor. Mit Ausnahme der Chiroptera-Messungen beim Riff
Rosenort ist die Anzahl der Seebodenpunkte immer geringer als die der Punkte an der
Wasseroberfläche. Anhand der Tabellen ist weiterhin zu entnehmen, dass bei beiden Sensoren einige
Punkte der Klasse Unterwasservegetation zugeordnet wurden. Die Zahl der
Unterwasserobjektpunkte hingegen ist nahezu Null. Selbst bei den künstlichen Riffen konnten die
Objekte unter Wasser dementsprechend nicht detektiert und als solche klassifiziert werden.
Insgesamt wurden mehr als 466 Millionen Punkte in den fünf geforderten Objektklassen erfasst.
Tabelle 7: Befliegung 2013 - Anzahl Punkte pro Objektklasse - Area lu4.
Area lu4
Area lu4
Area lu4
Chiroptera
HawkEye II
zusammen
Wasseroberfläche
151.964.682
38.715.134
190.679.816
Seeboden
111.071.123
4.751.676
115.822.799
Unterwasservegetation
1.659.5136
18.133
16.613.269
Unterwasserobjekte
188
-
188
Land
56.013.575
-
56.013.575
Insgesamt
335.644.704
43.484.943
379.129.647