3 Ergebnisberichte der Messkampagnen
21
Abbildung 11: Plan Riff Nienhagen
( http://www.riff-nienhagen.de/ ).
Abbildung 12: Plan Riff Rosenort
( http://www.riff-nienhagen.de/ ).
3.2.2.2 Sensoren
Die beiden Firmen Topscan und AHAB setzten für diese Befliegung die beiden Sensoren Chiroptera
und HawkEye II ein. Somit handelt es sich um eine Kombination von einem hochauflösenden
Flachwassersensor und einem System für die tieferen Bereiche. Beide Sensoren zeichnen die Full-
Waveform-Informationen auf.
Der Chiroptera ist ausgelegt für Wassertiefen bis zur 1,5-fachen Secchi-Tiefe. Das System besteht aus
einem bathymetrischen (grünen) Laser, einem topographischen Kanal (nahes Infrarot), der mit
200 kHz betrieben wurde, sowie einer eingebauten Kamera. Die Pulswiederholrate des
bathymetrischen Kanals liegt bei 35 kHz mit einer Pulslänge von 4±1 ns. Damit hat er nominell eine
deutlich geringere Messfrequenz verglichen zu dem Riegl VQ-820-G. Allerdings wird die Erd- bzw.
Wasseroberfläche nicht halbkreisförmig nach vorne ausgerichtet erfasst, sondern in elliptischen
Mustern gescannt. Somit wird der Boden insgesamt zweimal, einmal vor und einmal nach dem
Vorbeiflug, aufgenommen. Dies soll das Auffinden von Objekten erleichtern und führt zu einer
höheren Punktdichte, als die 35 kHz auf den ersten Blick vermuten lassen. Der Auftreffwinkel bewegt
sich dabei zwischen 14° und 20°. Die entsprechend der Flugplanung angegebene Punktdichte am
Seeboden beträgt ca. 1,5 Punkte pro m 2 bei einer optimalen Flughöhe von 400 m, was gleichzeitig
auch die Mindesthöhe zur Gewährleistung der Augensicherheit darstellt (AFIAB Chiroptera, 2012). Bei
dieser Flughöhe ergibt sich ein Footprint-Durchmesser von ca. 1,2 m auf der Wasseroberfläche und
entsprechend der Formeln 4 und 5 abhängig von der Trübung zwischen 2,2 m und 3,7 m auf dem
Seeboden bei 5 m Wassertiefe.
Für die laut Ausschreibung geforderte Erfassung der Bereiche bis zu 10 m bzw. bis zur doppelten
Secchi-Tiefe wurde zusätzlich zum Chiroptera der FlawkEye II Sensor verwendet, welcher ebenfalls
von der Firma AFIAB entwickelt wurde. Er hat eine vergleichsweise geringe Messfrequenz von 4 kHz,
kann mit seinem bathymetrischen Laser dafür aber nominal bis zu einer Tiefe von drei Secchi-Tiefen
eindringen. Die typische Punktdichte am Seeboden liegt zwischen 0,3 und 0,6 Punkten pro m 2 , wobei
ein nach vorne ausgerichtetes bogenförmiges Scanmuster (ähnlich dem des Riegl Sensors) verwendet
wird. Die hydrographische Genauigkeit entspricht dem Hersteller zufolge der S44 Order lb oder
besser und ist nominal mit einer Horizontalgenauigkeit von ±2,5 m in x/y-Richtung sowie einer
Höhengenauigkeit von ±0,25 m angegeben. Weiterhin ist ein topographischer Scanner mit 64 kHz in
das System integriert. Eine Kamera kann optional verwendet werden. (AHAB Hawkeye II, 2013)