3 Ergebnisberichte der Messkampagnen
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ersten Kampagne veröffentlicht in (Niemeyer et al v 2013) und (Niemeyer et al., 2014b). Nach der
Befliegung für dieses Projekt kam der gleiche Sensor inzwischen auch für andere Messungen an der
deutschen Ostseeküste wie zum Beispiel für den Küstenschutz nordöstlich von Kiel zum Einsatz, wo
Tiefen bis zu 8 m erfasst wurden (Dobler et al., 2013).
3.2 Messkampagne 2013
3.2.1 Ausschreibung und Auftragsvergabe
Als Ergebnis der ersten Befliegung kann festgehalten werden, dass zwar der sehr flache
Küstenbereich bis zu etwa einer Secchi-Tiefe recht gut erfasst wurde, tiefere - und somit für die
Seeschifffahrt wichtigere - Gebiete mit dem Sensor jedoch nicht detektierbar waren. Der
Schwerpunkt der zweiten Befliegung lag deshalb darin, auch in diesen Bereichen Daten zu erhalten.
In der Ausschreibung wurden daher zwei gestaffelte Genauigkeitsanforderungen verlangt. Bis zu
einer Wassertiefe von 5 m wurde die IHO-S44 Order la gefordert, während für den Bereich bis zur
doppelten Secchi-Tiefe, mindestens aber 10 m Wassertiefe, die Order lb erfüllt sein sollte. Indirekt
wurde damit festgelegt, dass zwei verschiedene Sensoren, nämlich ein hochauflösender
Flachwassersensor sowie ein starker Tiefwassersensor, zum Einsatz kommen sollten. Ob diese
Anforderungen eingehalten werden können, wird in Kapitel 4 untersucht und in Abschnitt 4.4.1
zusammen gefasst. Weiterhin waren zur Kontrolle zusätzlich drei Querprofile zu fliegen. Bei der
Befliegung von 2012 zeigte sich, dass die Befliegungsfirma die optimale Flughöhe selbst wählen
sollte, demensprechend wurden hierfür in diesem Fall keine weiteren Vorgaben gemacht.
Als Testgebiete wurden erneut zwei Gebiete bei der Insel Poel ausgeschrieben. Weiterhin waren die
beiden künstliche Riffe Rosenort und Nienhagen in der Nähe von Warnemünde zu befliegen, um die
Eignung der Sensoren in Bezug auf die Erkennung von Unterwasserhindernissen zu testen. Die
geforderten Daten und Objektklassen entsprechen denen der Befliegung von 2012.
Der Auftrag für die Befliegung im Jahr 2013 wurde vergeben an die beiden zusammenarbeitenden
Firmen TopScan und AFIAB. Entsprechend der Ausschreibung wurde ein Doppelsystem bestehend aus
den Sensoren AFIAB Chiroptera und dem AFIAB FlawkEye II angeboten, um die zweigestaffelte
Genauigkeitsanforderung erfüllen zu können. Durch den Einsatz des Doppelsystems wurde der Preis
erhöht.
3.2.2 Befliegung und Datenbereitstellung
3.2.2.1 Testgebiete
Die beiden zentralen Testgebiete lagen bei dieser Befliegung erneut vor der Insel Poel (Abbildung 9).
Im Vergleich zur ersten Datenerfassung war eine einfache Befliegung mit der vom Auftragnehmer
vorgegebenen optimalen Flughöhe ausreichend. Es handelt sich wieder um ein langgestrecktes
Gebiet (Area 1) mit Ost-West-Ausdehnung und einem etwas kleinerem Gebiet, welches diagonal zum
erstgenannten, und somit in etwa parallel zur Küste Poels, angeordnet ist (Area 2). Die Gesamtgröße
beträgt ca. 164 km 2 . Wie bereits bei der Befliegung im Vorjahr sind in den Gebieten Wassertiefen von
bis zu 27 m vorhanden, um die Grenzen der Systeme ausfindig zu machen. Obwohl dieses Mal kein