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Full text: Untersuchungen zum Einsatz der Laserbathymetrie in der Seevermessung

3.1 Messkampagne 2012 
16 
kleine Flächen am Boden detektiert werden konnte. Dem Auswerter blieb demnach nichts anderes 
übrig, als manuell die Streifen bestmöglich aneinander anzupassen. Es zeigt sich aber, dass eine 
leichte Verkippung des gesamten Gebiets aufgetreten ist. Eine Verlängerung der Flugstreifen bis auf 
die nächstgelegene Landfläche oder zusätzlich zu den Flugstreifen senkrecht ausgerichtete 
Querprofile (Abschnitt 6.1.3) bei der Befliegung über den flacheren Bereichen hätten die Auswertung 
ggf. unterstützen und verbessern können. 
Milan führte die grundlegende Prozessierung mit der zum Sensor gehörenden Auswertesoftware 
RiProcess der Firma Riegl durch, bevor die Weiterverarbeitung der Punktwolke wie Klassifikation etc. 
mit der Software TerraScan erfolgte (Milan Geoservice, 2013). Zum Zeitpunkt der Befliegung war der 
VQ-820-G in der Lage, die Waveform nur für etwa jeden 16. ausgesandten Puls aufzuzeichnen. Eine 
Rekonstruktion aller Punkte ausschließlich auf Basis der Waveform-Daten, welche dem BSH ebenfalls 
bereitgestellt wurden, im Post-Processing ist somit nicht möglich. Die Ableitung der gesamten 
Punktwolke erfolgte indes im Zuge der sogenannten Online-Prozessierung direkt während des Fluges. 
Im November 2012 wurden insgesamt acht Konfigurationen während der Befliegung aufgenommen. 
Die Anzahl ergibt sich aus den vier Testgebieten, von denen wiederum die beiden Gebiete Area 1 und 
2 mit jeweils zwei zusätzlichen Flughöhen (300 m und 500 m) erfasst wurden. Durch das Problem mit 
dem Sensor waren die Daten von Area 1 mit 300 m wie erwähnt unbrauchbar und es musste eine 
Nachbefliegung im Mai 2013 durchgeführt werden. Um Verwechslungen mit der 2. Messkampagne 
im September 2013 zu vermeiden, wird die Nachbefliegung im Folgenden in der Namensgebung dem 
Jahr 2012 zugeordnet und teilweise mit NF für Nachflug abgekürzt. 
Die nachstehenden Tabellen 2-4 zeigen eine Übersicht über die Anzahl der jeweils erfassten Punkte 
(unterste Zeile) sowie die Aufteilung in die fünf Objektklassen Wasseroberfläche, Seeboden, 
Unterwasservegetation, Unterwasserobjekte sowie Land. Es lässt sich erkennen, dass insgesamt sehr 
viele Punkte an der Wasseroberfläche, dem Seeboden und auf dem Land gefunden wurden. 
Unterwasserobjekte und -Vegetation konnten hingegen kaum detektiert werden. Auch das 
Verhältnis zwischen Wasseroberfläche und Seeboden variiert stark. In einigen Fällen gibt es mehr 
Seebodenpunkte und in anderen eine höhere Anzahl an der Wasseroberfläche. Insgesamt ist in den 
Daten auffällig, dass fast alle registrierten Punkte die einzigen Echos eines ausgesandten Pulses 
(Single-Return) sind - insbesondere auch die Punkte am Meeresboden. Dies ist eher unterwartet, da 
üblicherweise bereits ein Großteil der Energie an der Wasseroberfläche reflektiert wird, so dass mit 
mindestens zwei Returns zu rechnen wäre. Anscheinend ist die Energie je nach Auftreffwinkel 
entweder zu klein, um vom Full-Waveform-Auswertealgorithmus als Echo erkannt zu werden, was 
anschließend bei guten Bedingungen zur einzigen starken Reflexion vom Meeresboden führt. Sollte 
hingegen bereits an der Wasseroberfläche ausreichend viel Energie zum Sensor zurückgeworfen 
werden, so wird hier das Echo registriert und nicht am Boden. Eine ähnliche Beobachtung in den 
Daten eines VQ-820-G wird bereits in (Mandlburger etal., 2013) beschrieben. Dieses Phänomen wird 
vor allem dadurch ersichtlich, da der Sensor ausschließlich einen grünen Laser verwendet und nicht, 
wie viele andere, zusätzlich zur Detektion der Wasseroberfläche einen zweiten Laser im nahen 
Infrarotbereich mit sich führt, was die Anzahl der Punkte an der Wasseroberfläche deutlich erhöhen 
würde.
	        
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