2.1 Luftgestützte Laserbathymetrie
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Befinden sich mehrere Objekte im Strahlengang, die jeweils einen Teil des Signals zum Sensor
zurückwerfen, gibt die radiale Entfernungsauflösung 8 r an, ob diese Objekte unterschieden werden
können. Die Entfernungsauflösung ist eine Funktion der Pulsdauer x:
Diese Formel ist analog zu Formel 1, nur dass die Pulsdauer anstelle der Signallaufzeit tritt. Der
Faktor 2 ist erneut auf durch das zweimalige Durchlaufen der Wegtrecke zurückzuführen.
2.1.2 Besonderheiten bei Laserbathymetrie
Flugzeuglaserscanning für bathymetrische Zwecke soll zur Modellierung der küstennahen
Topographie unter Wasser dienen. Üblicherweise werden dazu Zweifarbenlaser genutzt. Das erste
Signal liegt im nahen infraroten Spektralbereich (/l=1064nm), das Gros der Energie wird von der
Wasseroberfläche reflektiert und dient so der Bestimmung der Entfernung zwischen dieser und dem
Sensor. Durch Frequenzverdopplung des Infrarotlasers erhält man die erste harmonische Welle im
grünen Spektrum (halbe Wellenlänge: /1 = 532 nm). Ein Teil des grünen Lichtes wird ebenso von der
Wasseroberfläche reflektiert, der andere Teil hingegen durchdringt die Wasseroberfläche und wird
vom Grund zurückgeworfen, sofern dieser erreicht wird. Dabei ist zu beachten, dass der Lichtstrahl
an der Wasseroberfläche wegen der unterschiedlichen optischen Dichten der Medien gebrochen
wird, was sich auf die 2D Position des Messpunktes auswirkt. Außerdem ändert sich die
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Signals im Wasser, wodurch der Punkt am Seeboden üblicherweise
zunächst tiefer erscheint, als er tatsächlich ist. Beide Effekte müssen während der Prozessierung
korrigiert werden, damit die resultierenden Laserpunkte läge- und tiefenrichtig sind. Ein Ausschnitt
aus einer klassifizierten Laserbathymetrie-Punktwolke ist in Abbildung 1 beispielhaft dargestellt.
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-100m H 100m
Abbildung 1: Profil einer Laserbathymetrie-Punktewolke aufgenommen durch den Sensor HawkEye III.
Für bathymetrische Messungen im Flachwasser ist vor allem die Entfernungsauflösung (Formel 3) von
Interesse, da im optimalen Fall jeweils ein Teil des Signals von der Wasseroberfläche und vom Boden
reflektiert wird. Ein Sensor mit 4 ns Pulslänge, wie z.B. beim Chiroptera-System, erzielt somit eine
Entfernungsauflösung von etwa 60 cm. In Flachwasserbereichen flacher als 60 cm überlagern sich in
diesem Fall die Signalformen, so dass die beiden Echos eines Pulses nicht mehr getrennt werden
können. Es wird folglich nur ein 3D-Punkt mit einem Tiefenwert zwischen Seeboden und
Wasseroberfläche detektiert, dem keine sinnvolle physikalische Bedeutung zugeordnet werden kann.
Durch den Einsatz intelligenter Auswertealgorithmen, welche speziell für dieses Problem optimiert
sind, ist die minimale Wassertiefe bei den meisten Sensoren jedoch geringer als 10-20 cm (Quadros,