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Full text: Sturmfluten in der Elbe und deren Vorhersage im Wandel der Zeiten

Sylvin H. Müller-Navarra, Sturmfluten in der Elbe und deren Vorhersage im Wandel der Zeiten 
85 
— 
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Öezeiten-Tifeli . . 
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die Deutsche Nordsee-Küste 
für da» Ja hr 
IH70. 
Kaiserliche AdmirSTTTTT' 
» Hydrographische* Bureau. 
ARCHIV D.H.I. 
Vereimuhmt unter 
Nr. j$_ 22 / 6> 3 
Berlin, 1878. 
Ernst Siegfried Mittler nnd Sohn 
Königliche Hofbuchhandlung 
K»Htriw W. To. 
• 
— 
der komplizierten Land-Wasserverteilung 
auf der Erdoberfläche mit ihren mehrfach 
zusammenhängenden Ozeanen eine de 
terministische Lösung für die dynami 
sche Theorie des Ebbe- und Flut-Pro 
blems nicht anbot (Cartwright, 1999). 
Zunächst war es für einzelne Hafenorte 
möglich, mit dem harmonischen Verfah 
ren (Schureman, 1924) Gezeitentafeln 
mit ausführlichen Vorausberechnungen 
herzustellen. Die ersten ausführlichen 
Gezeitentafeln für die deutsche Nordsee 
küste und andere europäische Küsten 
erschienen für das Jahr 1879 (Abb. 5). 
Herausgeber war das Hydrographische 
Bureau der kaiserlichen Admiralität in 
Berlin (Anonymus, 1878). Seitdem wird 
diese Jahresreihe ununterbrochen fortge 
setzt, nach dem Ersten Weltkrieg von der 
Deutschen Seewarte, nach dem Zweiten 
Weltkrieg vom Deutschen Hydrographi 
schen Institut (DH1), welches 1990 in 
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hy 
drographie (BSH) umbenannt wurde. 
Gezeitenvorausberechnungen sind die 
unerlässliche Basis für Wasserstandsvor- 
hersagen und Sturmflutwamungen für die 
deutschen Tidegewässer. Erwähnenswert 
ist, dass wegen der ausgedehnten Flachwas 
sergebiete in der inneren Deutschen Bucht zur 
Berechnung der Gezeitentafeln deutscher 
Nordseehäfen (Anonymus, 2008) schon lange 
nicht mehr das weit verbreitete harmonische 
Verfahren angewendet wird, sondern die so 
genannte „Harmonische Darstellung der Un 
gleichheiten“ (Horn, 1948). In Anlehnung an 
das nonharmonische Verfahren (Lubbock, 
1831) werden dabei - ausgehend von den 
Kulminationszeiten des Mondes - die Abwei 
chungen von mittleren Intervallen und Höhen 
harmonisch beschrieben, 
fideflüsse verändern sich auf natürliche Wei 
se (Rohde, 1971), aber auch von Menschen 
hand (Hensen, 1955). So ist die Berechnung 
der deutschen Gezeitentafeln als kontinuierli 
che, jährlich wiederkehrende Aufgabe zu ver 
stehen. 
Abb. 5: Erste ausführliche deutsche Gezeitentafel 
(Anonymus, 1878; Archiv BSH). 
Kennt man nun für die Elbehäfen die astro 
nomischen Eintrittszeiten und Höhen der 
Hoch- und Niedrigwasser, so ist man bei der 
Wasserstandsvorhersage schon ein gehöriges 
Stück vorangekommen. 
Zum mittleren Tidenhub von 3,6 m in Ham 
burg können durch meteorologische Vorgänge 
im Nordatlantik und in der Nordsee sowie 
dynamische Vorgänge im Elbestrom Wasser 
standsänderungen von ebensolcher Größen 
ordnung hinzutreten. Die Überlagerung von 
Gezeiten und Windstau ist ein nichtlinearer 
Vorgang. Für praktische Zwecke der Vorher 
sage kann aber in erster Näherung Linearität 
angenommen werden. 
Was nun also noch fehlt, ist eine verlässliche 
Wind Vorhersage für die Deutsche Bucht, da- 
>W»g die FJbe und das Was«, «euere wassert,.,.onsche Be..rt*e. Schuften der DWhG, IUnd .3, S.egburg 2009. ISBN 978.3-*370-2J47.3
	        
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