Sylvin H. Müller-Navarra, Sturmfluten in der Elbe und deren Vorhersage im Wandel der Zeiten
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n*nrtx*g <iK Elbe und du Wasser sowie weitere wasserhistonsche Beititge. Schriften der DWhG. Band 13. Siegburg 2009. ISBN 97*-3-8370-2347-3
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Abb. 3: Wasserstand |cm über PN| in der Elbe bei einer Sturmflut im März 2008.
Abb. 3 zeigt die zeitliche Veränderung des
Wasserstandes während einer Sturmflut im
März 2008. Die Ordinate gibt die Wasser
spiegellage über Pegelnull in Zentimetern an,
wobei an der deutschen Nordseeküste das
Pegelnull etwa 5 m unter NN gewählt wird.
Damit ist gewährleistet, dass keine negativen
Messwerte auftreten können. An der soge
nannten Wasserstandsganglinie von Mamburg
ist die bereits erwähnte deutliche Verkürzung
der Steigdauer gegenüber der Falldauer er
kennbar. Ebenfalls erkennbar ist, dass der
Scheitelwasserstand am l. März 2008 in
Mamburg sehr viel höher liegt als in Cux
haven. Das ist nur zum Teil auf das mittlere
Wasserspiegelgefalle von ca. 20 cm zwischen
den beiden Orten zurückzuluhren. Vielmehr
zeichnet sich hier das dynamische Verhalten
langer Wellen in einem sich verengenden
f lussbett ab. Da dadurch die Vorhersage von
Sturmflutscheitelwasserständen in Mamburg
erschwert ist, ist jüngst das Forschungsprojekt
^PTEL initiiert worden (s. u.).
Übrigens liefen bereits im 19. Jahrhundert
einige Sturmfluten in Mamburg höher als in
Cuxhaven auf, was nicht allein durch die
Unterschiede in den Gezeiten erklärbar war
(Nehls, 1896).
Häufigkeit von Sturmfluten in der Elbe
Die Sturmfluten seit Beginn des 20. Jahr
hunderts sind gut dokumentiert (Leppik, 1950;
Gönnert und Buß, 2009). Wegen der genann
ten Strombaumaßnahmen lassen sich aber
keine gesicherten Aussagen über eine klima
bedingte Ab- oder Zunahme der Häufigkeit
von schweren Sturmfluten in Mamburg ma
chen.