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Full text: Sturmfluten in der Elbe und deren Vorhersage im Wandel der Zeiten

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S>lvin H. Müller Navarra, Sturmnuten in der Elbe und deren Vorhersage im Wandel der Zeiten 
Hamburg - die Elbe und das Wasser sowie weitere wasserhistorische Beitrage, Schriften der DWhn r , ,, 
’ and 13 > Siegburg 2009, ISBN 978-3-8370-2347-3 
Abb. 1: Ausschnitt aus der Karte der deutschen Wasserstraßen (Sympher und Maschke, 1887). 
Bei außergewöhnlich hohem Abfluss (>1200 
mVs) nach Starkniederschlägen im Einzugsbe 
reich der Oberelbe (Rudolph, 2005) wird das 
Wehr ebenfalls gelegt, und der Wasserstand 
kann im Gezeitenbereich der Elbe ebenfalls 
deutlich erhöht sein. Die Elbe ist aber stromab 
von Hamburg so gut ausgebaut, dass solche 
Fluten den Wasserstand dort nur um wenige 
Dezimeter bzw. weniger erhöhen, während 
bei schweren Sturmfluten der Wasserstand um 
mehr als 2,5 m erhöht sein kann. 
Die Geschichte der Seeschifffahrt lehrt, dass 
es für Hamburg ein großer Vorteil war und ist, 
das Konzept eines offenen Hafens und nicht 
eines Dockhafens (Franzius und Bökemann, 
1927) zu wählen, wenngleich damit die Ge 
fahr schwerer Sturmfluten zu allen Zeiten 
bestand und fortbesteht. 
Als roter Faden für diesen Aufsatz dient ein 
Begriff aus der Mathematik, weil es zur Lö 
sung geophysikalischer Probleme meist nütz 
lich ist, auch die Betrachtungsweise eines 
Mathematikers anzunehmen. Das gilt sowohl 
für die Analyse eines zurückliegenden Zeit 
raumes und dessen Nachhersage als auch für 
die Vorhersage. Mathematisch betrachtet ist 
also die Berechnung des Wasserstandes eines 
Flusses die Lösung eines Anfangs-Randwert 
problems (Marsal, 1976). Das Problem be 
steht in der Berechnung von Werten in einem 
be rand eten Gebiet bei bekannten Anfangs wer- 
ten. Auf das Sturmflutproblem der Elbe über 
tragen bedeutet dieses, dass bei Kenntnis der 
Geometrie der Unterelbe, einer anfänglichen 
Wasserspiegellage und randseitiger Informa 
tionen eine zeitlich spätere Wasserspiegellage 
berechnet werden soll. 
Anfangswerte : Bewegungszustand des Elbe 
wassers (Strömungen) und Wasserspiegellage 
zu Beginn des Zeitraums, sowie Temperatur 
und Salzgehalt. 
Randwerte : Zustrom aus dem Oberlauf, Ein 
laufen der in der offenen Nordsee erzeugten 
Sturmflutwelle in den Mündungstrichter der 
Elbe, Impuls- und Wärmeflüsse (Wind und 
Wetter) an der Wasseroberfläche der Elbe, 
I emperatur und Salzgehalt in der inneren 
Deutschen Bucht.
	        
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