Zur Ermittlung möglicher Verursacher von 01-
verschmutzungen wird ein im BSH entwickeltes
computergestütztes Verfahren eingesetzt. Es
basiert auf der chemischen Zusammensetzung
von Mineralölen und ermöglicht ähnlich einem
Fingerabdruck die eindeutige Identifizierung
und Zuordnung von Ölverschmutzungen. 2009
wurden rund 60 Ölproben im Rahmen von
15 Strafverfahren untersucht. Das BSH-Verfah-
ren bildet die Grundlage für ein europäisches
Standardverfahren zur Ölidentifizierung, das
2009 weitgehend fertiggestellt wurde.
Zivilrechtliche Haftung des Schiffseigen
tümers für Ölverschmutzungsschäden
Nach dem Internationalen Bunkeröl-Überein
kommen besteht seit November 2008 eine neue
Haftung des Schiffseigentümers für Meeres
verschmutzungen. Eigentümer von Seeschiffen
über 1 000 BRZ, die Häfen von Vertragsstaaten
anlaufen oder deren Hoheitsgebiet durchfahren,
müssen an Bord eine amtliche Ölhaftungs
bescheinigung mitführen. Damit weisen sie
nach, dass eine Versicherung oder sonstige
finanzielle Sicherheit besteht, z. B. eine Bank
bürgschaft, sollten durch das vom Schiff stam
mende Bunkeröl Verschmutzungsschäden
verursacht werden.
Daneben gibt es das Internationale Haftungs
übereinkommen von 1992, mit dem sich die
Vertragsstaaten zu einer ähnlichen zivilrecht
lichen Ölhaftung verpflichtet haben. Sie gilt für
Eigentümer eines Schiffes, das in das Register
eines Vertragsstaates eingetragen ist und mehr
als 20001 Öl als Bulkladung befördert sowie für
Eigentümer von Schiffen, die sich im Hoheits
gebiet eines Mitgliedstaates befinden.
2009 hat das BSH mehr als 2800 Ölhaftungs
bescheinigungen nach dem Bunkeröl-Über
einkommen ausgestellt und 27 nach dem
Haftungsübereinkommen von 1992. Von den
Wasserschutzpolizeibehörden wurden im
letzten Jahr 62 Fälle wegen der Nichteinhaltung
der Nachweispflicht angezeigt.
A computer-aided method developed at the
BSH is used to identify possible oil polluters. It
is based on the chemical composition of mine
ral oils and, comparable to a finger print, allows
oils to be clearly identified and traced back to
the polluter. In 2009, about 60 oil samples were
analysed within the framework of 15 criminal
proceedings. A European standard method for
oil identification, largely completed in 2009, is
based on the BSH method.
Civil liability of ship owners
for oil pollution damage
Under the International Convention on Civil Li
ability for Bunker Oil Pollution Damage, in force
since November 2008, ship owners must have
a new type of insurance cover for marine pollu
tion. The owners of seagoing ships over 1,000
GT bound for the harbours of Parties to the
Convention or crossing their territorial waters,
must have on board an official Civil Liability
Certificate which proves that insurance or other
financial security, e.g. a bank guarantee, is in
place in the event that bunker oil from the ship
causes pollution damage.
Apart from that, the International Convention on
Civil Liability for Oil Pollution Damage of 1992
is in force whose Parties agreed to introduce a
civil liability insurance for oil pollution damage.
The insurance is mandatory for the owners of
ships which carry more than 2,000 tons of oil in
bulk and are registered in a State Party, and for
the owners of ships operating in the territorial
waters of a State Party.
In 2009, the BSH issued more than 2,800 Civil
Liability Certificates under the Bunkers Conven
tion, and 27 under the Civil Liability Convention
of 1992. The water police reported 62 cases of
non-compliance with the requirement to provide
evidence that insurance is in place.