Die Küste, 79(2012), 141-168
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Es wird eine Zeitreihe von Windfeldern für den Szenarienzeitraum aus den jeweils ersten
12 Stunden der DWD - Vorhersage zusammengesetzt. Der Salzgehalt auf dem seeseitigen
Rand wird aus den Vorhersagen des Nordseemodells des BSH genommen. Die
Kalibrierung und Validierung des BAW-Vorhersagemodells Elbe ist im Bericht zum
KFKI Projekt OPTEL-C ausführlich dargestellt (KREMP 2011).
Der Vergleich zwischen gemessenen Wasserstandszeitreihen und modellierten
Wasserstandszeitreihen in Cuxhaven (Elbe-km 724) und Hamburg St. Pauli (Elbe-
km 623) ist in Abb. 3 beispielhaft für sechs Tage im Juli 2006 (Szenario 1) dargestellt.
Man erkennt, dass sowohl in Cuxhaven als auch in St. Pauli das modellierte mit dem
gemessenen Tidehochwasser Thw gut übereinstimmt. Das Tideniedrigwassser Tnw liegt
sowohl in Cuxhaven als auch in St. Pauli im Modell um ca. 10 bis 20 cm zu hoch.
Abbildung 3: Wasserstandsentwicklung in Cuxhaven (rot) und Hamburg St. Pauli (blau) im Juli
2006 (Szenario 1) berechnet mit dem BAW-Vorhersagemodell der Elbe. Die
Wasserstandsrandwerte sind aus der Messung Bake Z generiert. Die Messungen sind grün
gekennzeichnet.
Der Vergleich zwischen gemessenen und modellierten Strömungsgeschwindigkeiten ist in
Abb. 4 beispielhaft für sechs Tage im Oktober/November 2006 (Szenario 5) für die
Dauermessstelle D2 bei Juelssand (Elbe-km 651) dargestellt. In diesen Zeitraum fällt die
Sturmflut vom 1. November 2006. Man erkennt eine gute Übereinstimmung der
gemessenen mit den modellierten Strömungsgeschwindigkeiten sowohl im Betrag der
Geschwindigkeit, der Dauer von Flut und Ebbe als auch in den Kenterzeitpunkten.
Während der nicht durch Wind beeinflussten Tiden beispielsweise am 28. Oktober 2006,
beobachtet man deutlich höhere Strömungsgeschwindigkeiten bei Flut als bei Ebbe
sowohl in den Modellergebnissen als auch in den Messungen. Auch am Tag der Sturmflut
(1. November 2006) erkennt man eine gute Übereinstimmung der gemessenen mit den
modellierten Strömungsgeschwindigkeiten, wie bei den niedrigeren Ebbestrom
geschwindigkeiten in der Nacht, den leicht erhöhten Flutstromgeschwincligkeiten am
Morgen und der deutlich verlängerten Ebbephase mit erhöhten Ebbestrom
geschwindigkeiten am Nachmitttag.