Geodatenmanagement — 06-2014 — HN 98
»Services« findet sich der Eintrag »Baltic Sea Bathy-
metry Database«.
Das Portal läuft bislang mit den Grundfunktio
nen und wird noch weiter fortentwickelt. Die Da
ten liegen noch nicht von allen Anrainern in der
gewünschten Auflösung vor (Russland, Litauen);
dahingegen haben ein paar andere Länder sogar
höhere Datendichten bereltgestellt (Abb. 2). Seit
Dezember 2013 sind neuere Daten aus Finnland
und Polen enthalten.
Nutzung der Daten
Ein Web Mapplng Service (WMS) Ist eingerichtet
worden, dessen Nutzung kostenfrei ist. Zunächst
war nur die nichtkommerzielle Nutzung erlaubt.
Mittlerweile wurde aber die Lizenzierung geän
dert; jetzt ist auch die kommerzielle Nutzungen
gemäß der »Creative Commons Attribution 3.0
license« erlaubt (siehe: creativecommons.org/
licenses/by/3.0). Allerdings gibt es zusätzliche Ein
schränkungen hinsichtlich der Navigation; es wird
darauf hingewiesen, dass die Daten nicht für die
Navigation geeignet sind.
Seit der Einrichtung des Angebots im letzten
Jahr haben bereits viele Nutzer den Web Mapplng
Service genutzt und Daten heruntergeladen. Aller
dings liegt dabei Deutschland bisher nur auf dem
dritten Rang - die Zugriffszahlen aus Schweden
und Dänemark sind höher.
Die Daten können auch auszugsweise vom Por
tal heruntergeladen werden (Abb. 3). Der Umfang
der Funktionalitäten zur Auswahl und zum Spei
chern der Daten wird In der nächsten Zelt noch
erweitert.
Entwicklungen
Das Portal wurde im Rahmen eines EU-Projektes
aufgebaut und zur Hälfte von Schweden finan
ziert. Die weitere Finanzierung für die nächsten
vier Jahre scheint gesichert zu sein.
Im Wesentlichen sind zunächst noch folgende
Weiterentwicklungen geplant:
• Ein 3D-Vlewer Ist In Arbeit; durch ihn soll
die Anwendung noch plastischer gestaltet
werden.
• Die Datengualität soll weiter verbessert wer
den.
• Die Abdeckung soll um die norwegischen
Teile des Skagerraks erweitert werden.
• Die Funktionalitäten des Portals sollen weiter
verbessert und ausgebaut werden.
• Die Produktionstools und die Dokumentati
on sollen optimiert werden.
• Die Gebietsnamen der Ostsee sollen ergänzt
werden.
Zusammenarbeit und Ausblick
Die Arbeitsgruppe der BSHC arbeitet mit den Gre
mien von GEBCO und EMODNet zusammen.
Mit der General Bathymetrlc Chart of the Oceans
(GEBCO) wurde vereinbart, dass die Daten in das
neue 0,5-Grad-Modell von GEBCO eingebaut wer
den.
Mit dem Projekt »European Marine Observation
and Data Network« (EMODNet) der Generaldirek
tion Mare der EU gab es Abstimmungsgespräche.
Diese werden fortgesetzt, denn die Anforderun
gen im Bereich der Hydrographie überschneiden
sich. Im Rahmen von EMODNet 2 soll eine Modell-
auflösung von 1/8 Bogenminute erreicht werden.
Bisher erweist sich das Internetportal für ba-
thymetrlsche Daten der Ostsee als eine sehr er
folgreiche Initiative der Baltic Sea Hydrographie
Commission. Es findet sehr positive Resonanz bei
Wissenschaftlern und anderen Nutzern. Gleichzei
tig zeigt es die Probleme auf, hochauflösende Tie
fendaten zur Verfügung zu stellen. Aber auch hier
hat die Initiative erste Erfolge gezeigt. Es gibt noch
genügend Spielraum für weitere Entwicklungen.
Vor allem aber ist es wichtig, das Erreichte noch
mehr der Öffentlichkeit bekannt zu machen, denn
es handelt sich um ein anschauliches Beispiel für
die Arbeit der Hydrographie. ±
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« *
43
Abb. 2 : Schwedisches
Hochauflösungsbeispiel
(Markierung aus Abb. i)
mit umgebendem
500-Meter-Gitter
Abb.3: Darstellung der
südlichen Ostsee mit der
deutschen Küstenlinie
Zusätzliche bathymetrlsche Layer mit einer
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höheren Auflösung sollen für Gebiete
berechnet und bereitgestellt werden, wo
die Nutzungsregelungen dies erlauben
(Deutschland und Estland).
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Die Darstellung der Küstenlinie im Portal soll
verbessert werden.
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