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Full text: 52: Auswirkungen des Elbehochwassers vom Juni 2013 auf die Deutsche Bucht

Insgesamt zeigen sowohl die Untersuchungen im Juli als auch die Ausbreitungsrechnungen, 
dass im Seegebiet ein deutlicher Verdünnungseffekt bei den Konzentrationen der 
Schadstoffe zu beobachten ist. Dieser fällt in den Ausbreitungsrechnungen allerdings 
schwächer aus, so dass die Konzentrationen in Nähe der Elbmündung, wie bereits erwähnt, 
deutlich höher sind. 
Zusammenfassend lässt sich bezüglich der Ausbreitungsrechnungen sagen, dass sich wie 
schon bei früheren Hochwassersituationen der Elbe und der Oder auch bei diesem 
Hochwasserereignis die grundsätzliche Nutzbarkeit des Modellansatzes gezeigt hat, so dass 
die Verteilungsmuster in den Grundzügen mit den Beobachtungen übereinstimmen, wenn 
auch das „Timing“ nicht perfekt ist. Die erkennbaren Abweichungen zwischen 
Ausbreitungsrechnungen und Beobachtungen deuten aber auch auf ein erhebliches 
Verbesserungspotential in mehreren Bereichen hin: Für die hier genutzten 
Ausbreitungsrechnungen wurden ausschließlich Modellergebnisse mit einer räumlichen 
Auflösung von 900x900 Meter genutzt, womit die Ausbreitung auf der Tideselbe selbst nur 
mit Einschränkungen simuliert werden kann. Durch die zukünftige Nutzung des neu 
eingeführten Zirkulationsmodells der Tideelbe mit einer Auflösung von 90x90 Meter ist mit 
einer erheblichen Verbesserung zu rechnen. Hier ist u.a. zu prüfen, wie sich die aus 
Temperatur und Salzgehalt ergebende Dichteverteilung des Wassers in der Elbemündung 
und der Deutschen Bucht auf die Ausbreitung der Flusswasserfahne auswirkt. Insbesondere 
die Simulationseigenschaften bzgl. des Salzgehaltes sind kritisch zu bewerten, da im 
gesamten Modellsystem kein direkter Bezug zu gemessenen Salzgehalten hergestellt wird 
und sich das Modell somit in dieser Richtung frei entwickelt, wobei sich auch kleine 
Modellfehler über lange Zeiträume zu größeren Differenzen im Salzgehalt aufsummieren 
können. Hier können Verfahren der Datenassimilation Abhilfe schaffen, bei denen eine 
dynamisch konsistente Verknüpfung von Messungen und Modellsimulation geschaffen wird. 
Diese Verfahren sind im BSH bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungszustand, 
derzeit aber noch nicht operationeil einsetzbar. Aus Sicht der Modellierung wäre weiterhin 
eine Verbesserung der benötigten Eingangsdaten wünschenswert. So sollten einerseits die 
Konzentrationsmessungen bei Wittenbergen bereits deutlich vor dem Eintreffen des 
Hochwasserscheitels in Hamburg beginnen, um den gesamten Verlauf des 
Hochwasserereignisses zu erfassen. Andererseits wäre eine Reduktion der Unsicherheit in 
den Berechnungen des Frischwasserabflusses der Elbe aus den Pegelmessungen zu 
wünschen, was aber bei den sogenannten „Jahrhundertereignissen“, in mehrfacher Hinsicht 
eine große Herausforderung bleiben wird. 
7 Gesamtbewertung 
Die Ende Mai und insbesondere im Juni 2013 aufgetretenen starken Hochwasserereignisse 
führten zu erheblichen Überflutungen umliegender Einflussgebiete von Donau und Elbe. 
Damit verbunden war die Gefahr, dass verstärkt für die Umwelt problematische Stoffe aus 
kontaminierten Flächen in die Flüsse freigesetzt würden. 
Da ein Großteil der Schadstoffe über die Elbe in die Deutsche Bucht gelangte, wurden die 
Auswirkungen des Elbehochwassers auf die Deutsche Bucht im Rahmen einer Monitoring- 
Sonderfahrt im Juli 2013 untersucht. Eine weitere BSH-Untersuchungsfahrt fand im 
August/September 2013 statt.
	        
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